Es war ein grottenschlechter Auftritt von Borussia Dortmund. Beim VfL Bochum, als Tabellenschlusslicht in den 22. Spieltag gegangen, verlor der mit etlichen Millionen-Stars gespickte BVB mit 0:2 (0:2).
Bochums griechischer Stürmer Georgios Masouras war mit zwei Toren (33./35.) Matchwinner der Partie.
Auf Seiten der Gäste hingegen hab es ausschließlich große Verlierer. In den Augen von TV-Experte Dietmar Hamann war der größte Julian Brandt.
Diesmal nahm der Ex-Nationalspieler den sonst viel und gern gescholtenen Kapitän Emre Can sowie Innenverteidiger Nico Schlotterbeck von der Kritik aus: „Die musst du noch in Schutz nehmen. Die haben sich ja dagegengestemmt.“ Die volle Breitseite bekam hingegen Mittelfeldspieler Brandt ab. „Was der gespielt hat, war unterirdisch“, polterte Hamann in der Analyse des Bezahlsenders Sky.
Der BVB habe „einfach zu viele Schönspieler“ in seinen Reihen. Und da zählte er Brandt dazu. Für Hamann sollten Auftritte wie der in Bochum Konsequenzen für Verein und Spieler haben: „Du musst irgendwann mal sagen bei diesen Spielern: ‚Es ist genug!‘ Dann musst du einen Schnitt machen und die Spieler ersetzen.“
Das dürfe zwar teuer werden, denn Hamann schloss „fünf, sechs, sieben, acht“ Dortmunder Akteure ein, auf die Borussia Dortmund ab Sommer nicht mehr bauen solle. Und aufgrund der immer unwahrscheinlicher werdenden Qualifikation für die Champions League könne der BVB auf dem Transfermarkt wohl keine großen Sprünge machen. Für Hamann keine Ausrede: „Mit der Truppe so wie sie zusammengestellt ist, ist Hopfen und Malz verloren.“
Mit so einer Mannschaft habe auch ein Trainer nur eine schlechte Chance: „Die brauchen keinen Trainer, die brauchen einen Zauberer.“ Beim BVB müsse sich Grundlegendes ändern. Denn im Vergleich zum 3:0-Sieg in den Play-offs der Champions League in unter der Woche wirkte die Mannschaft wie ausgewechselt. Aber: „Du musst in Dortmund alle drei Tage Leistung bringen. Dafür werden die da bezahlt und dafür hat man die Spieler auch gekauft.“
Brandts Nicht-Leistung bei der Niederlage in Bochum wog umso schwerer, weil sein Trainer Niko Kovac ihm vor dem Spieltag ein deutlich größeres Potenzial nachgesagt hatte: „Wir sind uns alle glaube ich einig, dass Jule neben Wirtz und Musiala in diese Range dazugehört.“ Davon ist der 47-malige Nationalspieler derzeit Lichtjahre entfernt.