Bochums Youngster erinnert: „Mein erster Schultag war ein sehr schöner Tag. Es war sonnig, die ganze Familie kam zusammen, die Vorfreude war groß, hinter der Schultüte konnte ich mich verstecken und man stand für einen Tag im Mittelpunkt.“
Das ist jetzt ein paar Jahre her. Inzwischen büffelt er im Alice Salomon Berufskolleg noch zwei Jahre bis zum Abitur. Immerhin beginnt der Schulstress für Goretzka erst am Freitag. „Weil wir so viele neue Schüler in der Klasse haben, stand am ersten Tag erst einmal ein Ausflug zum Wasserskifahren nach Duisburg auf dem Programm“, berichtet der VfL-Youngster Doch spätestens in der kommenden Woche beginnt für den Träger der Fritz-Walter-Medaille (bester deutscher Spieler seines Jahrgangs) der Spagat zwischen Schule und Profifußball.
Goretzka: „Einfach ist diese Doppelbelastung sicher nicht. Aber ich habe das Glück, dass meine Schule mit dem VfL kooperiert. Deshalb mache ich mir über den schulischen Bereich keine großen Sorgen.“ Dennoch merkt er an: „Man braucht eine gehörige Portion Selbstdisziplin, damit man sich nach dem Training hinsetzt und nachholt, was man vielleicht am Vormittag in der Schule verpasst hat.“
Doch der glänzende Techniker war in der Vergangenheit stets auch ein guter Schüler und vor allem Optimist. „Im letzten Jahr bin ich ganz gut über die Runden gekommen. Das wird jetzt von Jahr zu Jahr natürlich etwas schwieriger, aber man wird sehen, wie ich das alles packe.“
Bedenkt man, dass der 17-jährige auch noch regelmäßig für deutsche Jugendauswahlen (derzeit U19) aktiv war und ist, dann kann er sich über mangelnde Beschäftigung wirklich nicht beklagen. Goretzka: „Wenn ich mit dem DFB unterwegs bin, dann sind immer auch Lehrer dabei, Eineinhalb Stunden Unterricht pro Tag auf Reisen sind ein Minimum.“
Vorbild für Dabrowskis und Maltritz' Kinder
Wer Goretzka kennt, weiß auch, dass er akribisch an seinen Zielen arbeitet. Auf dem Platz wie auf der Schulbank. Dort hat er die Leistungskurse Bio und Sport belegt und ist zuversichtlich. „Das klappt schon“, hebt der Shooting-Star die Daumen.
Und da er als Fußballprofi auch durchaus ein Vorbild sein sollte, gibt er den Erstklässlern – dazu zählen seit Mittwoch auch die Kinder von Christoph Dabrowski und Marcel Maltritz – noch etwas mit auf den Weg. „Man sollte überhaupt Angst vor der Schule haben und locker an die Sache heran gehen, Keine Scheu vor neuen Kontakten, denn in der Schulzeit findest du meist die besten Freunde.“
Ein vertrauensvoller Tipp von Schüler zu Schüler. Und niemand weiß, ob Goretzka in der nächsten Nacht mit einem Ball oder einem Schulbuch einschläft.