Diese 3. Liga ist mal wieder völlig verrückt. Den Zehnten, Borussia Dortmund II, treffen nur sechs Punkte vom ersten Abstiegsplatz. Mehr als die Hälfte der Liga muss nach unten schauen.
In den letzten Jahren war es oft so, dass es kaum ein Mittelfeld in der 3. Liga gab. Aber so eine Konstellation war 14 Spieltage vor dem Saisonende nicht zwingend zu erwarten.
Doch die Kellerkinder punkten, als gäbe es kein Morgen. Schaut man auf die Tabelle der Rückrunde, so ist der lange abgeschlagene VfL Osnabrück Erster, Rot-Weiss Essen liegt auf Rang drei.
Erzgebirge Aue oder der SV Sandhausen sind Negativbeispiele, die in der Rückserie erst zwei beziehungsweise vier Punkte holen konnten. Die Konsequenz: Auch sie sind nun im Abstiegskampf angekommen.
Für RWE-Trainer Uwe Koschinat kommt diese Ausgangslage vor dem Heimspiel am Samstag (13:30 Uhr) gegen den FC Ingolstadt nicht überraschend. "Ich habe in dieser Liga schon die unterschiedlichsten Kämpfe mitgemacht. Die Bandbreite der Teams, die auf einem relativ ähnlichen Niveau agieren, ist sehr hoch. Der Heimsieg von Unterhaching gegen Saarbrücken unterstreicht das, auch der Punktgewinn der U23 des VfB Stuttgart vor einer Woche beim FC Ingolstadt."
Diese Dichte bedeutet, dass sich auch RWE - trotz der zehn Punkte aus den letzten vier Partien - nicht zurücklehnen kann. Keinem Team ist eine Atempause vergönnt. Koschinat: "Es gibt kein Schneckenrennen, wie es das auch schon mal gab. Ich habe das so erwartet."
Zumal er speziell seinem Ex-Klub aus Osnabrück diese starke Rolle zugetraut hat, die der VfL derzeit spielt. Aus den letzten sieben Begegnungen gab es fünf Siege und zwei Remis - macht 17 Punkte in wenigen Wochen. Koschinat: "Ich war felsenfest davon überzeugt, dass der VfL viel besser spielen kann nach dem Trainerwechsel und den Transfers im Winter."
Wenn das eintrifft, was der RWE-Coach vorhersagt, dass es bis zum Ende ein enger Kampf wird, dann kann man sich schon mal auf prickelnde Duelle an den letzten drei Spieltagen einstellen. Denn trifft Essen auf den TSV 1860 München (auswärts) und Osnabrück (zu Hause), ehe es am letzten Spieltag zur U23 des VfB Stuttgart geht.