Es war eine schwere Woche für Preußen-Trainer Sascha Hildmann. Aufgrund eines Trauerfalls im direkten Familienumfeld reiste er in seine Heimat, die Pfalz, der Fußball rückte in den Hintergrund. Umso dankbarer zeigte er sich nach dem 2:0-Heimerfolg seiner Preußen im Abstiegskrimi gegen Jahn Regensburg.
"Aufgrund der Situation muss ich meiner Mannschaft da echt ein Kompliment machen, mich bei der Mannschaft, dem Verein, bei den Fans bedanken, weil ich eine ganz schwere Woche hatte, wie ich sie vielleicht noch nie hatte", sagte der erleichterte Hildmann nach Abpfiff auf der Pressekonferenz. "Es war für mich extrem schwer, das heute so umzusetzen, und ich bin extrem froh, dass wir da so eine Unterstützung hatten - und nochmal vielen Dank an die Jungs, die waren echt top heute."
In einer zähen Partie erkämpften sich seine Schützlinge einen wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt. Die Partie war nicht gerade attraktiv, geprägt von langen Bällen - Abstiegskampf eben. "Wir hatten uns darauf vorbereitet, dass es kein Leckerbissen wird. Viele lange Bälle, viele Zweikämpfe - auch aufgrund der Situation wurde nicht so schöner Fußball gespielt, wie man sich das vielleicht manchmal wünscht, aber das ist normal", erklärte Hildmann.
Kurz vor der Pause war es dann der groß gewachsene Isländer Holmbert Fridjonsson, der technisch anspruchsvoll eine Hereingabe verarbeitete und vollendete (42.). Preußen-Urgestein Simon Scherder erzielte in Halbzeit zwei dann das wichtige 2:0 nach einer Freistoß-Hereingabe von Kapitän Marc Lorenz (69.). Eine große Last fiel von den Schultern aller, die für den SCP hielten.
"Wir wollten in der zweiten Hälfte unbedingt auf dieses zweite Tor spielen, haben das auch dann verdientermaßen gemacht", sagte Hildmann und fügte hinzu: "Wir haben uns für den Aufwand, den wir in den letzten Wochen betrieben haben, belohnt - gegen Hamburg und Kaiserslautern waren wir so kurz davor und haben es einfach nicht geschafft, da was mitzunehmen." Umso besser schmeckt ein Sieg gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf. "Diesmal haben wir es dann am Ende echt gut runtergespielt", lobt Hildmann.
Damit verlässt Münster den Relegationsplatz, steht auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Mit Selbstvertrauen und wichtigen drei Punkten im Gepäck geht es dann schon am Freitag (28.02.) nach Gelsenkirchen zum FC Schalke 04, der am Sonntag (23.02.) am Böllenfalltor auf den SV Darmstadt trifft.
Die Statistik zum Spiel:
Preußen Münster: Schenk - ter Horst, Scherder, Koulis, Frenkert - Bazzoli, Hendrix (71., Preißinger), Pick (86., Schad), Kinsombi (71., Bouchama), Lorenz (86., Kyerewaa), Amenyido (35., Fridjonsson)
Jahn Regensburg: Gebhardt - Wurm, Bulic, L. Breunig - Pröger (80., Ganaus), Kühlwetter, Hein, S. Ernst (65., Huth), Viet (80., Viet) - Hottmann (65., Bauer), Adamyan
Schiedsrichter: Felix Prigan
Tore: 1:0 Fridjonsson (42.), 2:0 Scherder (69.)
Zuschauer: 11.586