Mit dem neugewonnenen Selbstvertrauen des Siegs über Braunschweig im Rücken machten die Duisburger von Beginn an Dampf. Und die erste Chance ließ auch nicht lange auf sich warten. Nach 70 Sekunden schickte Valerie Domovchiyski seinen Kollegen Daniel Brosinski auf die Reise, der flankte, doch Emil Jula setzte den Kopfball knapp über das Tor.
In der vierten Minute jubelten die rund 70 mitgereisten MSV-Fans dann aber noch zu früh. Bruno Soares spitzelte nach einem Freistoß das Leder über die Linie, doch der unsicher pfeifende Schiedsrichter Markus Schmidt gab den Treffer nicht. Grund: Der mitaufgerückte Innenverteidiger soll zuvor Kevin Schlitte am Trikot gezogen und sich damit einen Vorteil im Zweikampf verschafft haben. Eine fragwürdige Entscheidung.
Die Hausherren nahmen das Tempo aber an und zwangen Keeper Felix Wiedwald, der wie erwartet den Vorzug vor Florian Fromlowitz erhielt, zu einigen Paraden.
Nach einer kurzen Auszeit kamen die Zebras dann aber schlagartig zurück. Dieses Mal passte Jula auf „Domo“ und der bulgarische Nationalspieler schlug die Kugel perfekt auf Brosinski, der das 1:0 per Kopf markierte. Nach seinem Kopfballdoppelpack gegen Braunschweig war es sein dritter Treffer nach seiner von Emil Jula rasierten neuen Frisur.
Doch die Freude über die Führung währte nicht lange. Nach einer Ecke stimmte die Zuordnung in der Duisburger Abwehr nicht, Ronny König kam frei zum Kopfball, Wiedwald wehrte die Murmel unglücklich nach vorne ab und Aues Nikolas Höfler staubte zum 1:1-Ausgleich ab (21.). [editor_rating]2bundesliga-1112-16-220090041[/editor_ratin In der 30. Minute stand erneut Schmidt im Blickpunkt und lag wieder falsch. Thomas Paulus räumte Brosinski im Strafraum ab. Ein klarer Elfer, nicht aber für den Unparteiischen. Somit ging es mit einem Remis in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel behielten die Gäste in der schnellen Partie die Oberhand, konnten sich aber keine hochkarätigen Möglichkeiten mehr erspielen.
Oliver Reck merkte, dass im Erzgebirge etwas zu holen war und brachte Maurice Exslager für Kevin Wolze. Der Angreifer benötige auch nur wenige Sekunden, ehe er mit einem strammen Schuss aus 18 Metern das erste Ausrufezeichen setzte, das Ziel aber haarscharf verfehlte (62.).
In der 85. Minute hätte er dann schon einnetzen müssen. Aue bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone, das Leder landete vor seinen Füßen, doch Keeper Martin Männel kratzte seinen Schuss noch von der Linie.
Sekunden vor dem Abpfiff machte es „Exe“ dann aber besser. Männel stürmte aus seinem Kasten, der Youngster setzte nach, gewann das Duell und erzielte das vielumjubelte 2:1 (89.).
Mit dem ersten Auswärtsdreier der Serie hat sich der MSV Luft im Abstiegskampf verschafft. Und auch Oliver Reck kann aufatmen. Er hat es geschafft, der Mannschaft neues Leben einzuhauchen und ist nun seit drei Spielen (sieben Punkte) ungeschlagen. Gut möglich, dass Duisburg in der Winterpause nicht mehr auf Trainersuchen gehen wird. Schließlich sind nun alle schwarzen Serien den MSV beendet.