1:1 beim FC Erzgebirge Aue und 1:3 beim FC Viktoria Köln: Plötzlich ist Alemannia Aachen wieder in Abstiegsgefahr. Nur noch vier Punkte beträgt der Vorsprung des Drittliga-Neulings auf den ersten Rang, der den Weg zurück in die Regionalliga bedeuten würde.
Über ein Jahrzehnt haben die Aachener an der Rückkehr in den Profifußball gearbeitet. Klar: Auf einen Abstieg kann in Aachen jeder gerne verzichten. Um sich von dem ominösen Strich wieder etwas weiter zu entfernen, stünde der Alemannia ein Heimsieg gegen Borussia Dortmund II (Samstag, 22. Februar, 14 Uhr) gut zu Gesicht.
Nach zwei Auswärtsspielen freuen sich auch die Aachener Profis wieder auf die Atmosphäre am heimischen Tivoli.
Das Urgestein Sasa Strujic weiß genau, was er an Spielen auf dem Tivoli so sehr mag. "Insbesondere dann, wenn du in den letzten Minuten führst, das ganze Stadion steht und die Stimmung gut ist, kriegst du einfach Gänsehaut. Zu Hause ist es am schönsten."
Dieses Motto galt für die Elf von Trainer Heiner Backhaus bisher in nahezu allen Spielen in der "Festung Tivoli". Erst einmal – Ende August gegen Aue – mussten sich die Schwarz-Gelben im eigenen Wohnzimmer geschlagen geben. Diese Statistik macht nicht nur Mut, sondern kommt nicht von ungefähr.
Heiner Backhaus nimmt das kommende Heimspiel gegen Borussia Dortmund II als Beispiel: "Wir spielen mit unserem zwölften Mann im Rücken, wir kennen die Bedingungen in unserem Stadion. Der Rasen wird tiefer sein als es Dortmund von daheim gewohnt ist. Aufgrund dieser Faktoren kann und muss es ein ekliges Spiel für den Gegner werden."
"Wir müssen zeigen, dass wir die Herrenmannschaft sind. Dazu müssen wir die große Qualität unserer Defensive wieder auf den Platz bringen. Dann sind wir schwer zu schlagen", ergänzt der 33-jährige Linksverteidiger Strujic.
In den letzten beiden Spielen war auch Kevin Goden für die Alemannia erfolgreich. Der letztwöchige Torschütze beim 1:3 in Köln zog sich im Training aber einen Muskelfaserriss zu. "Das ist bitter für uns, weil er zuletzt so eine gute Entwicklung genommen hat", bedauert Backhaus, der auch auf Faton Ademi (Gehirnerschütterung) verzichten muss.
Sonst sind alle Spieler fit, wenngleich die zuletzt angeschlagenen Lamar Yarbrough und Charlison Benschop noch Zeit brauchen.