Problem Die Schwachstelle bleibt weiterhin das offensive Mittelfeld. Umso bemerkenswerter, dass Dabrowski, von Haus aus defensiv, diese Rolle relativ gut ausfüllt. Fakt ist: Ein Kreativspieler, wie es Maric hätte sein können, es Federico noch werden kann oder wie es vielleicht Mimoun Azaouagh spielen kann, war dem VfL in der Hinrunde völlig fremd. Dadurch bleibt das Sturmpotential von Tese und Mahir Saglik noch weitestgehend ungenutzt. Die Sehnsucht nach einer „Zaubermaus“ wie Dariusz Wosz, Yıldıray Bastürk oder Zvjezdan Misimovic ist beim VfL-Anhang riesengroß.
Zukunft Die radikalen Veränderungen in der Winterpause werden dazu führen, dass der VfL in der Rückrunde ein ernsthafter Aufstiegskandidat bleibt. Mit einem gesunden Philipp Bönig auf der linken und Kopplin auf der rechten Seite, zwei erfahrenen Innenverteidigern wie Marcel Maltritz und Anthar Yahia und einem starken Luthe ist die Abwehr für Zweitliga-Verhältnisse stark besetzt.
Im Mittelfeld rangeln sich mit Dabrowski, Johansson und Vogt drei Sechser, wie sie kein anderer Zweitligist aufzubieten hat. Auch auf den Außen gibt es genug Variationsmöglichkeiten, wobei Freier am Ende der Hinrunde schmerzlich vermisst wurde. Rzatkowski könnte in der Offensive die Unbekümmertheit bringen, die man bei Toski bisher noch vermisste.
Problematisch nur, dass Tese wahrscheinlich in den ersten Spielen der Hinrunde wegen der Nationalmannschaft nicht zur Verfügung steht. Aber auch das ist zu kompensieren. Wenn jetzt noch bei Federico der Knoten platzt, oder Azaouagh die Zweite Liga so beherzt annimmt, wie zuletzt die Regionalliga, dann hat der VfL noch jede Menge Potential nach oben.
Dass selbst ein Zehn-Punkte-Rückstand auf einen der Aufstiegsplätze pulverisiert werden kann, bewiesen ja die letzten Wochen. Innerhalb von nur drei Spieltagen nahm der VfL dem MSV Duisburg sage und schreibe acht Punkte ab. Das zeigt, welche Möglichkeiten die Rückrunde noch in sich birgt.