Knapp vier Wochen nach seinem Kieferbruch kann Dede endlich wieder lachen. Es „pocht und klopft“ zwar noch im Kopf, wenn der Brasilianer über den Platz läuft - doch davon lässt sich der 31-Jährige nicht von seinem Vorhaben abhalten, am kommenden Samstag wieder auf dem Platz zu stehen.
Schon gegen Köln wäre Dede am liebsten in den Kader zurückgekehrt: „Doch der Trainer und die Ärzte haben mich davon überzeugt, dass es besser ist, noch etwas zu warten.“ An Zweikampfführung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu denken, und auch jetzt wirken die Bewegungen des Publikumslieblings im Training noch etwas zaghaft.
„Es geht jeden Tag besser“, versichert Dede allerdings auf Nachfrage, um ja keinen Zweifel an seiner Einsatzfähigkeit aufkommen zu lassen: „Wenn ich auf dem Platz stehe, ziehe ich immer voll durch. Ich habe schließlich in der Vergangenheit schon oft mit Verletzungen gespielt.“
Spricht man mit dem dienstältesten Borussen im aktuellen Kader, kann man glatt den Eindruck gewinnen, als wäre selbst ein Ellenbogen-Check nicht schlimmer als das, was hinter Dede liegt: Eine Woche voller Suppen.
„Ich habe zwei Kilo abgenommen. Aber das ist wohl normal, wenn man nur Suppe ist“, klagt der deutsche Meister von 2002: „Ich habe alle möglichen Suppen probiert, sogar zwei verschiedene zusammengemischt. Bin ich froh, dass diese Zeit vorbei ist und ich mittlerweile wieder normal essen kann. Die Kräfte kommen langsam wieder.“
Es sieht also gut aus für die Partie an Samstag, die nicht nur aufgrund der großen Tradition der beiden Klubs unter einem besonderen Stern steht. Das Herzschlag-Finale der vergangenen Saison, als der HSV nur dank eines Abseitstores in der letzten Minute des letzten Spiels vor dem BVB die Ziellinie zum internationalen Geschäft überquerte, hängt noch in den Köpfen fest.
Dede selbst möchte sich von Revanchegelüsten jedoch frei machen. Für den 229-fachen Bundesliga-Spieler ist es - zumindest wenn man den Aussagen des Brasilianers Glauben schenken mag - ein ganz gewöhnliches Spiel: „Es bringt ja nichts, jetzt noch an das letzte Spiel zu denken. Dadurch kommen wir auch nicht mehr in die Europa-Liga. Natürlich gibt es eine Rivalität zwischen den Klubs, aber die ist in diesem Jahr nicht höher als sonst.“