Damit feierte die Elf einen gelungenen Auftakt vor den schweren Aufgaben in Hamburg und gegen Stuttgart. Das Tor des Tages erzielte allerdings kein Schwarz-Gelber, sondern ein Gast aus der Domstadt: FC-Mittelfeldspieler Marvin Matip (75.).
„Ich bin erleichtert darüber, wie wir am Samstag gespielt haben“, atmete BVB-Coach Jürgen Klopp nach dem hart erkämpften Erfolg über ausschließlich defensiv orientierte Kölner auf, und bilanzierte zufrieden: „Der FC hat sehr tief gestanden und uns damit das Leben schwer gemacht. Aber nach der Pause haben wir intensiven Powerfußball gespielt und gut gekämpft.“
Dem musste auch Gäste-Trainer Zvonomir Soldo zustimmen, der seiner Elf nach dem Ausfall von Lukas Podolski (Oberschenkelprobleme) eine extrem defensive Grundordnung verpasst und mit Sebastian Freis nur eine echte Spitze aufgeboten hatte. So hielt seine Mannschaft zwar den meisten Angriffen der Dortmunder stand, nach vorne ging dafür mit Ausnahme einer Doppel-Chance in der 74. Minute gar nichts - daran konnte auch der Einsatz von Portugals Nationalspieler Maniche nichts ändern.
„Wir haben noch vorne zu wenig gemacht“, versuchte der frühere Stuttgarter Abwehrchef so auch nicht, die Verletztenmisere als Ausrede gelten zu lassen, sondern betonte stattdessen: „Wir haben zwar gut gekämpft, aber insgesamt war der Dortmunder Druck einfach zu groß. Wir müssen uns bei unserem Keeper Faryd Mondragon bedanken, dass er uns mit seinen Paraden so lange im Spiel gehalten hat.“
In der Tat war es dem FC-Torhüter zu verdanken, dass die Kölner nicht schon in Hälfte eins wie der sichere Verlierer aussahen. Erst entschärfte der Kolumbianer einen schönen Schuss vom überzeugenden BVB-Neuzugang Lucas Barrios (5.), dann fischte er einen Kopfball von Neven Subotic (14.) von der Linie. Und so dauerte es - trotz einer starken Dortmunder Drangphase nach dem Seitenwechsel - bis zur 75. Minute, bis der BVB den entscheidenden Treffer markieren konnten: Tinga hatte im Anschluss an einen Freistoß von Tamas Hajnal den Ball ans Knie von Matip geköpft, von wo die Kugel unhaltbar für den verduzten Mondragon über die Linie trudelte.
„Wir haben ihn wirklich warm geschossen“, konnte Klopp deshalb anschließend über die zahlreichen Großchancen, die sein Team zuvor ausgelassen hatte, lachen, bevor er feststellte: „Die Atmosphäre war fantastisch, aber der Rest musste von den Jungs kommen. Den Mut dazu haben wir uns in der Kabine geholt.“
Mit dem Auftaktsieg im Rücken lässt es sich jetzt auch am kommenden Samstag leichter nach Hamburg fahren. Die Gefahr, einen Fehlstart hinzulegen, ist seit Samstag passé - und Sorgen um die Verfassung der Dortmunder muss sich seit der überzeugenden Leistung gegen Köln auch niemand mehr machen.