Tamas Hajnal schüttelte mit dem Kopf, als er nach dem hart erkämpften, aber überaus verdient herausgespielten Auftakterfolg über den 1. FC Köln auf die Spielweise der Gäste aus der Domstadt angesprochen wurde. Dass der FC defensiv auftreten würde, okay, das konnte man erwarten. Aber so? Nein, damit hätte der ungarische BVB-Regisseur nun wirklich nicht gerechnet.
„Wir wussten ja, dass sie viele Verletzte haben, besonders im Sturm. Aber dass sie sich so hintenreinstellen würden, das kam sehr unerwartet“, bestätigte der Nationalspieler anschließend die Intention seines anfänglichen Kopfschüttelns und ging sogleich selbst in die Offensive: „Sie haben die Räume extrem eng gemacht. Es war deshalb auch die größte Schwierigkeit, Raum zum Kombinieren zu finden. Ich denke, das haben wir sehr gut hinbekommen.“
Das Lob, dass Hajnal sich und seiner Mannschaft aussprach, war durchaus verdient. Denn nach Problemen in der ersten Halbzeit, in der sich Tinga und Dortmunds „Zehner“ die wenigen Freiräume häufig gegenseitig zustellten, klappte die Zusammenarbeit in allen Mannschaftsteilen nach dem Wechsel deutlich besser. Und so kam dann auch Hajnal immer besser ins Spiel.
„Wir wussten, dass es irgendwann mit dem Tor klappen muss, wenn wir so energisch weiterspielen“, nannte der 28-Jährige den Glauben an die eigene Stärke als erste und stärkste Antriebsfeder für den Erfolg, der nach 75 Minuten durch ein Kölner Eigentor unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Dieser Glaube, ein Spiel trotz zahlreich ausgelassener Chancen noch zu gewinnen, fehlte in der vergangenen Spielzeit häufig - ein neuer Unentschiedenrekord war die Folge.
In dieser Saison soll das nicht mehr passieren, die Partie gegen Köln lieferte dafür ein erstes Indiz. Entsprechend zufrieden äußerte sich Hajnal über die neue Entschlossenheit: „Wir haben nie daran gedacht, dass wir nicht gewinnen können. Deswegen haben wir immer mehr Druck aufgebaut. Wir haben das Tor erzwungen.“ Marvin Matip, Kölns unglücklicher Eigentorschütze, kann davon ein Lied singen...