Es war vor dem Anpfiff der Partie am Samstag natürlich das Thema rund um die Borussia: Wie würde sich Lucas Barrios, Dortmunds neue Sturmhoffnung, zum Bundesliga-Auftakt gegen den 1. FC Köln präsentieren? 90 Minuten später lautete die Antwort: Sehr ordentlich, auch wenn dem 24-Jährigen ein dritter Treffer im dritten Einsatz im BVB-Dress versagt blieb.
„Ich fand es muy bien“, lobte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball den Auftritt des „Panthers“ anschließend mit einer deutsch-spanischen Co-Produktion und blies damit ins selbe Horn wie BVB-Coach Jürgen Klopp, der zufrieden betonte: „Lucas hat erst das dritte Match für uns bestritten, aber er wurde bereits sehr gut angenommen. Er hat viele Tugenden, die unserem Spiel helfen.“
Und dazu gehört offenbar nicht nur das Toreschießen und -vorbereiten, denn gegen den FC arbeitete der Argentinier auch erstaunlich gut gegen den Ball - und erfüllte damit die Vorgaben seines Trainers.
„Bisher war meine Spielweise etwas anders“, blickte Barrios nach der Partie kurz auf seine Zeit in Chile zurück, als er von Defensivaufgaben weitestgehend befreit war, bevor er betonte: „Ich bin eigentlich mehr der offensive Typ, aber ich werde mich darum bemühen, das zu erfüllen, was der Trainer von mir verlangt. Ich denke, das wird in den nächsten Wochen noch besser klappen.“
Für seinen ersten 90-minütigen Einsatz nach seinem Wechsel zum BVB war das Geleistete schon sehr erstaunlich. Erst recht, wenn man bedenkt, dass der Angreifer erst seit zwei Wochen mit seiner neuen Mannschaft trainiert. Hatte er anfangs noch Probleme, das höhere Tempo in Deutschland mitzugehen, grätschte Barrios gegen Köln sogar noch nach 80 Minuten seine Gegner ab.
„Ich bin nicht müder als sonst, schließlich lief die Saison in Chile schon. Ich war deshalb topfit, als ich hier hergekommen war“, wollte der Stürmer seinen großen Einsatz trotzdem nicht überbewerten. Der Jetlag, die Zeitumstellung, der viele Stress mit den Behörden - all diese Dinge verhinderten in den letzten Tagen, dass Barrios seine Fitness auch zu 100 Prozent auf den Platz bringen konnte. Das scheint jetzt - pünktlich zum Start der Saison - vergessen zu sein.
Nur eins klappte nicht wie üblich: Das Toreschießen. Zwei dicke Chancen hatte Barrios auf dem Fuß (bzw. Kopf), doch zum Premierenerfolg im Signal Iduna Park reichte es nicht. Angesichts des ansonsten erfolgreichen Debüts des Angreifers, war „la pantera“ allerdings der Einzige, der sich darüber wirklich beklagte: „Ein Stürmer wird nun mal an den Toren gemessen. Insofern ärgert es mich, dass nicht einer der Bälle reingegangen ist.“ In dieser Hinsicht sind wohl alle Stürmer gleich.