„Es war einfach fantastisch. Bei all der Plagerei hatten wir so viel Spaß. Der Abend in einem engen Fünfbettzimmer war einfach nur lustig.“
Seit dem vierten Schuljahr in einer Jugendherberge in Hessen hatte der Innenverteidiger nicht mehr so spartanisch übernachtet. Mavraj: „Gerade das war doch klasse. Das hat doch nur gezeigt, dass wir kein Fünf-Sterne-Hotel brauchen um uns wohl zu fühlen. Das war phänomenal.“ Dass bei aller Abwechslung unter Trainer Marcel Koller hartnäckig an der Fitness gearbeitet wird, steht für Mavraj außer Frage:
Mergim Mavraj hat die Bergtour genossen (Foto: VfL Bochum).
„Marcel Koller muss uns nicht für die Fotografen Medizinbälle schleppen lassen und sich als Schleifer präsentieren, wir trainieren genauso hart, auch wenn es nicht spektakulär wird.“
So ist beim VfL-Training fast immer der Ball im Spiel, was Mavraj nur begrüßen kann: „Jeder macht das anders, aber unser Weg ist bestimmt nicht der schlechteste.“ Und dass Mavraj nach gut einer Woche in der Schweiz schon fit ist, dafür gibt es regelmäßig am Abend im Hotel ein unübersehbares Indiz. Kaum ist es auf dem Hotelflur ruhig geworden, da schleppt er einen großen Plasmabild-Fernseher, der eigentlich im Raum des Zeugwartes steht, regelmäßig in den ersten Stock, und alle wundern sich, dass das TV-Gerät wieder auf seinem rechtmäßigen Platz steht. Insider vermuten ein allabendliches Playstation-Match mit Torhüter Philipp Heerwagen.
Aber zurück zum Sportlichen. Mavraj: „Bisher lief die Vorbereitung einfach optimal.“ Doch vielleicht besteht darin die Gefahr, dass man allzu sorglos in die kommende Spielzeit geht.
Mavraj: "Haben unsere Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft" (Foto: VfL Bochum).
Mavraj sieht das nicht so: „Wir haben aus dem Vorjahr viel gelernt. Es kann durchaus mal passieren, dass es vor dem Saisonstart noch einmal richtig kracht. Wenn das geschieht, dann aber mit Respekt und hinter verschlossenen Türen, und das ist gut so.“
Für den 23-Jährigen ist es wichtig, dass ein Fehlstart wie im Vorjahr vermieden wird. Und deshalb schiebt er Negativerlebnisse wie Phasen der zweiten Halbzeit beim letzten Test gegen St. Gallen nicht einfach in den Hintergrund. So ärgerte er sich auch über die drei Gegentreffer: „Wir waren zu Beginn der zweiten Halbzeit total unsortiert. Das fing schon beim Ausgleich an: Dass vor der Ausführung eine absolute Zuordnung herrschte, wenige Sekunde später der Schütze aber völlig frei stand - hellwach ist etwas ganz anderes.“
Mavraj gehört übrigens zu den Spielern, die es als absolut positiv ansehen, dass sich der Kader diesmal im Sommer nicht groß verändert hat. Und er sagt auch warum: „Trotz zahlreicher Verletzungsprobleme haben wir in der Rückrunde 21 Punkte geholt, ein eindeutiges Indiz dafür, dass wir unsere Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft haben.“