Der Mittelfeldspieler war nämlich schier entsetzt, als er bei seiner Bleibe in Bochum feststellen musste: „Da willst du eine Wohnung mieten und dann ist da gar keine fertige Küche drin, wo gibt es denn so etwas?“ Und sein Landsmann Matias Concha stichelt: „Sind wir denn hier auf einen anderen Planeten?“
Man kann den Neuzugang aus Halmstad beruhigen. Irgendwann wird er auch seine Küche bekommen – seine Trikots mit der Rückennummer „8“ hat er schon und durfte sich damit in den ersten beiden Testspielen in Zürich (2:1) und St. Gallen jeweils eine Halbzeit präsentieren. Danach gab er sich sehr selbstkritisch: „Mit Spiel eins war ich sehr zufrieden, mit der zweiten Begegnung nicht so. Ich habe im Mittelfeld einfach zu viele Pässe verpasst. Das ist für mich nicht normal.“ Muss wohl stimmen, denn Concha verrät: „Andreas ist ein Ballgewinner-Typ mit gutem Passspiel und taktischem Verständnis.“
Andreas Johansson kämpft sich durch Schnee und Eis (Foto: VfL Bochum).
Doch die Umstellung von der schwedischen Liga zur Bundesliga ist nicht leicht. Den gravierendsten Unterschied erkennt er im Spielaufbau: „In Schweden passen wir den Ball einfach steil nach vorne, setzen nach und versuchen den Ball zu erobern. In Deutschland dagegen bevorzugt man einen ruhigen Aufbau von der Abwehr über das Mittelfeld in den Angriff. Da hast du im mittleren Bereich viel mehr Ballkontakte.“
Das müsste Johansson eigentlich gelegen kommen. Ohnehin hat er läuferisch derzeit gegenüber seinen Teamkollegen unterschiedliche Voraussetzungen. In Schweden nämlich lief die Saison, die ganzjährlich gespielt wird, bereits auf vollen Touren, bis eine zweiwöchige Pause (U21-EM) seine Aktivitäten jäh stoppte. „Eigentlich bin ich ja schon fit. Aber nach einem Zwei-Wochen-Break ist es dennoch nicht so einfach wieder auf Touren zu kommen.“
On Tour in die Schweizer Bergwelt, das war für Johansson absolutes Neuland. „Es war eine schöne Sache in der Natur, allerdings ist mir auf den letzten paar hundert Metern vor dem Gipfel ein wenig mulmig geworden. Auf dem Schnee und Eis war es glitschig. Außerdem war es steil und ein wenig gefährlich, die Erleichterung oben war schon groß.“