In der Champions League ist der OSC Lille noch dabei, kämpft um das Achtelfinalticket. Dafür kann der französische Topklub nun einen anderen Wettbewerb ad acta legen: den Coupe de France, das Pendant zum deutschen DFB-Pokal.
Denn da hat sich der Klub des einstigen BVB-Flops Thomas Meunier kräftig blamiert. Der Belgier stand in der Startelf, als Lille am Dienstagabend den Zweitligisten US Dunkerque eigentlich nur aus dem Weg räumen wollte. Lange Zeit tat sich der Favorit schwer, doch nach André Gomes' Tor zum 1:0 in der 85. Minute sollte es dann doch so weit sein.
Die Lille-Fans atmeten auf und auch Meunier, der in der Startelf stand, dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein. Doch in der sechsten Minute der Nachspielzeit, quasi mit der letzten Aktion des Spiels, glich Kaj Tejan noch aus.
Der Underdog war wieder da - und zwang Lille ins Elfmeterschießen. Und da legte der Favorit abermals vor. Ethan Mbappé, der Bruder von Weltstar Kylian, der einstige Leverkusener Mitchel Bakker und verwandelten, während Gaetan Courtet und Enzo Bardeli für Dunkerque verschossen. Zwei Treffer bis zum Viertelefinale, das sollte doch zu schaffen sein.
Doch es wurde nichts. André Gomes markierte sogar noch das 3:0, doch dann verschoss Lille tatsächlich die letzten beiden Strafstöße, während Dunkerque auf 3:3 stellte. Es kam, wie es kommen musste. Benjamin André vergab beim Stand von 4:4 abermals für Lille, ehe Ewen Jaouen zum 5:4 für Dunkerque einschoss und den Zweitligisten ins Viertelfinale hievte.
Meunier konnte nur hilflos zuschauen. Der ehemalige Dortmunder spielte zwar durch, trat aber nicht zum Elfmeterschießen an. Seit Sommer spielt der belgische Rechtsverteidiger in Lille und kommt zu regelmäßigen Einsätzen.
Wechsel-Ärger um Meunier im Sommer
Der Wechsel von Trabzonspor zu den Franzosen war seinerzeit nicht geräuschlos über die Bühne gegangen. Der Vorwurf aus der Türkei: Meunier soll eine Klausel, die ihm eine Vertragskündigung erlaubt, erst unmittelbar vor Ablauf der Frist gezogen haben.
Auch bei Borussia Dortmund sind die Erinnerungen an Meunier nicht gerade die besten. Denn sportlich passte es nicht mit dem Belgier. Von Sommer 2020 bis Winter 2024 war Meunier ein Borusse, absolvierte 83 Spiele (drei Tore, acht Vorlagen). Er geriet mit der Zeit mehr und mehr ins Hintertreffen, doch Dortmund wurde ihn einfach nicht los. Erst im Winter 2024 war es soweit - und Meunier durfte ablösefrei zu Trabzonspor in die Türkei wechseln.