Doch als sich Trainer Marcel Koller mit seinen Teamkollegen am Donnerstagnachmittag zur Gipfelbesteigung auf den 2502 Meter hohen Säntis aufmachten, da blieb der Fuchs allein im Bau. „Mein Verstand hat gesiegt, denn nach meiner Knieverletzung gibt es zwei Dinge, die ich tunlichst vermeiden muss: Treppensteigen so wie es Felix Magath bevorzugt und eben Bergsteigen.“
Und so nutzte er die Zeit lieber, um im Kraftraum für weitere Stabilität in den Oberschenkeln zu sorgen und sich eben anderweitig fit zu halten. Denn Fuchs benötigt der VfL wieder dringend in der Stammformation. Auch wenn der 23-Jährige zurecht feststellt: „Der Philipp (Bönig) hat einen super Job gemacht.“ Doch ein gesunder Fuchs, das zeigten die letzten Tage in der Schweiz, ist kaum zu ersetzen. Mit seiner Power reißt er alle mit und seine Flankenläufe führten gegen St. Gallen schon zum Erfolg als er den zweiten Sestak-Treffer zum 2:2 mit einer Linksflanke mustergültig vorbereitete.
Christian Fuchs als Küchenchef (Foto: VfL Bochum).
Natürlich kommt man in diesen Tag nicht drum herum, den Nationalspieler zu einem Vergleich zwischen dem Trainingslager im letzten Jahr in seiner Heimat Österreich und dem momentanen Aufenthalt in der Schweiz zu animieren. Fuchs: „Die österreichische Küche ist doch die Beste.“ Ein kleiner K.O.-Schlag für die Köche des Säntispark-Hotels, die in den letzten Tagen mit Erfolg als getan haben, um ihre Gäste kulinarisch zu verwöhnen.Aber so ganz ernst gemeint kann es der Linksfuß auch nicht haben. Zum einen weil er seinen Teller immer geleert hat, zum anderen, weil er bei seiner Stippvisite in der Küche offensichtlich viel Spaß hatte, doch Fuchs schränkt ein: „Ich koche gar nicht, ich esse lieber.“
Heißhunger hat er mittlerweile auf den Start der Fußball-Bundesliga und kann es gar nicht abwarten. Verständlich, denn die dumme Knieverletzung, die er sich beim Training der Nationalmannschaft zuzog, hat ihn viel zu lange pausieren lassen. Da ist noch eine Portion Wut im Bauch und die bekam Co-Trainer Frank Heinemann beim Tischtennis zu spüren. Ein gut gelaunter Fuchs: „Ich habe ihn in drei Sätzen von der Platte gefegt, aber ich war im Vorteil. Wir hatten im Elternhaus eine Platte stehen und mein Vater war ein prima Lehrmeister.“ Zwei Dinge hat Fuchs während der 24-stündigen Einsamkeit im Mannschaftshotel allerdings vermisst: „Meinen Zimmernachbarn Daniel Fernandes und unseren Drillsergeant Christoph Eißing.“ Der jagt ihn, sowie Kevin Vogt, Andreas Luthe und Christoph Dabrowski, nämlich jeden Morgen um 7.30 Uhr noch vor dem Frühstück in den Kraftraum. Fuchs: „Das hat mir am Freitag richtig gefehlt.“