Als sein Team Mittwochabend unter Flutlicht in Hamburg um die Erstliga-Existenz fightete, saß der Linksfuß mit Ehefrau Michaela tatenlos auf der Tribüne und konnte nicht helfen. Dabei ist es mittlerweile schon sechs Wochen her, dass er sich beim Training der österreichischen Nationalmannschaft (31. März) verletzte. Die Diagnose - leichter Einriss des Kreuzbandes sowie ein Knorpelschaden - verführte den Austria-Arzt Dr. Schopp zu einer mehr als mutigen Prognose: "In zwei Wochen kann er wieder spielen."
Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Nicht einmal hat Christian Fuchs in den letzten sechs Wochen trainiert. Selbst beim Joggen und in der Reha machte das rechte Knie immer wieder Probleme. Und längst ist der Spieler total ungeduldig: "Der Knorpel macht immer noch Probleme. Ich habe Schmerzen und trotz alle Medikamente nicht das Gefühl, dass ich Fortschritte mache." Seine Geduld ist erschöpft. Am Rande des Spiels in Hamburg erklärte der Nationalspieler: "Ich will im Kopf wieder klar werden und wissen, was los ist."
Das bedeutet, Fuchs wird sich bis zum Wochenende entscheiden, ob er sich operieren lässt: "Zu 90 Prozent komme ich noch in der nächsten Woche in Österreich unters Messer." Nachdem es intern schon lange ein offenes Geheimnis war, dass Fuchs seinem Team in dieser Saison nicht mehr helfen kann, hoffen die Verantwortlichen jetzt darauf, dass er wenigstens beim Trainingsstart am 28. Juni wieder mitmachen kann. Denn der Österreicher, der Mittwoch auch Freunde in Hamburg besuchte, wurde beim VfL zuletzt schmerzlich vermisst.