Am Ende einer knapp zweistündigen Trainingseinheit am Mittwochnachmittag verließ Uwe Koschinat den unteren Trainingsplatz auf dem Nachwuchsleistungszentrum von Drittligist Rot-Weiss Essen mit einem Lächeln.
Der RWE-Cheftrainer nahm sich Zeit für einige Essener Fans, die trotz des ungemütlichen Wetters gekommen waren, um den RWE-Profis bei der Arbeit zuzuschauen. Koschinat gab Autogramme und stand für Selfies bereit. Die Stimmung in Essen ist nach zwei Siegen in Folge wieder deutlich besser geworden, das war Fans, Spielern und Verantwortlichen am Mittwoch anzumerken.
Nach dem Fehlstart in Aachen ist den Essenern durch zwei respektable Erfolge gegen Hannover 96 II (5:1) und in Bielefeld (2:1) der erhoffte Befreiungsschlag gelungen. RWE klettert auf Platz 16 und steht wieder über dem Strich.
Mit einem Sieg am Samstag (14 Uhr) gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht SpVgg Unterhaching kann sogar der Anschluss an das tabellarische Mittelfeld der 3. Liga gelingen, danach sah es nach der Schmach auf dem Aachener Tivoli nicht aus.
Ein Grund für den Aufschwung ist die Arbeit des neuen Trainers, die sich nun auch in den Ergebnissen widerspiegelt. In der Mannschaft kommt Koschinat gut an, das unterstrich Ahmet Arslan nach dem Coup auf der Alm. „Diese Klarheit, dieses Akribische, dieses Unermüdliche - das hat er schon reingebracht. Und das ist es auch, was wir brauchen.“
Was Arslan damit meint, konnten die wenigen Zuschauer am Mittwoch auf dem Trainingsplatz beobachten. Koschinat ließ in einer Übung schnelle Angriffe über außen trainieren. Zwei Passgeber sollten einen Flügelspieler bedienen, im höchsten Tempo nachrücken, die Box besetzen und zum Abschluss kommen. Vor allem die Geschwindigkeit war Koschinat wichtig. „Die Übung funktioniert auch anders, aber anders ist es scheiße“, sagte er klar und deutlich vor der Ausführung. Er forderte Intensität und bekam sie auch von seinen Spielern.
Rot-Weiss Essen kann aus dem Vollen schöpfen
Richtig gut machte es Jimmy Kaparos in einer Ausführung, als er schnell nachrückte und eine Direktabnahme im Tor unterbrachte. „Geil gemacht“, schrie Koschinat über den Platz. Für den Mittelfeldspieler, der zuletzt nicht berücksichtigt wurde, kommt jedes Lob gerade recht.
Personell sah es am Mittwoch ebenfalls gut aus. Bis auf die nach wie vor verletzten Ekin Celebi, Manuel Wintzheimer und Thomas Eisfeld kann das RWE-Trainerteam derzeit aus dem Vollen schöpfen. Ramien Safi und Lucas Brumme kehren nach ihren Gelbsperren zurück, das dürfte vor dem Heimspiel am Samstag gegen Unterhaching zu einigen Luxusproblemen führen.