Wegen des Abbrennens von Pyrotechnik seiner Fans im Derby gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) wird Bundesligist 1. FC Köln vom DFB-Kontrollausschuss zur Kasse gebeten - und wie: Die 595.000 Euro sind ein neuer Rekord für ein Fehlverhalten der eigenen Fans!
198.000 Euro davon dürfe der Klub "in eigene sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen investieren".
Mit dieser Summe ist man in der Rheinmetropole gar nicht einverstanden und stellt den Sinn des gesamten Strafenkatalogs in Frage. „Dieses Vorgehen ist aus unserer Sicht absolut zielverfehlend. Die Vergabe von Verbandsstrafen in dieser Form liegt fernab der Realität der deutschen Fußball- und Fankultur. Deshalb werden wir uns weiterhin aktiv und mit Nachdruck für eine sinnvolle Anpassung des Strafzumessungsleitfaden sowie für einen angemessenen Umgang mit ebendieser Kultur einsetzen“, erklärte FC-Geschäftsführer Jens Keller.
Zahlreiche gezündete Bengalos und Rauchtöpfe im Kölner Block hatten den Anpfiff des Derbys am 8. Spieltag um sechs Minuten verzögert. Die hohe Summe von über einer halben Million Euro kommt zustande, da jedes Pyro-Element einzeln mit 1000 Euro Strafe sanktioniert wird.
Weiter führt Keller aus: „Das Derby wurde von unseren Sicherheits- und Fanbeauftragten sowie den Sicherheitsbehörden intensiv vorbereitet. Grundsätzlich zeigt auch dieser Fall wieder, dass ein allgemeines Pyro-Verbot im Fußball keine hinreichende Wirkung zeigt. Für die aktive Fanszene ist der Einsatz von Pyrotechnik ein Teil der Fußball- und Fankultur. Aber: Dabei dürfen keine roten Linien überschritten werden."
Das sei im Derby zwar der Fall gewesen, dennoch haben die Kölner eine Reduzierung der Strafe beantragt. "Konkret muss insbesondere die Sicherheit der Zuschauer stets gewährleistet werden und es dürfen keinerlei Auswirkungen auf das sportliche Geschehen erfolgen. Diese Grenzen wurden gegen Gladbach deutlich überschritten. Dies resultiert zudem in einem enormen finanziellen Schaden. Die hohe Geldstrafe trifft den FC auf dem Weg schnellstmöglicher wirtschaftlicher Gesundung sehr hart“, betonte Keller.