Der VfL Bochum steht auch nach 13 Spieltagen in der Fußball-Bundesliga auswärts ohne Punkte da. Im "kleinen" Revierderby gegen Borussia Dortmund setzte es eine deutliche 0:3-Niederlage. Die Partie war bereits zur Halbzeit entschieden.
Der VfL erwischte einen denkbar schlechten Start. Trainer Thomas Letsch versuchte, seiner Linie treu zu bleiben und seine Mannschaft hoch anlaufen zu lassen, um den BVB nicht in sein gewohntes Aufbauspiel kommen zu lassen. Dieser Plan wurde aber früh durch einen unnötigen Ballverlust in der eigenen Hälfte zunichte gemacht.
Ivan Ordets verlor einen Zweikampf gegen Youssoufa Moukoko, der Teenager fackelte nicht lange und knallte den Ball von der Sechzehnerkante unter die Latte (8.). In die Gäste-Feierlichkeiten hinein produzierten die sichtlich verunsicherten Bochumer direkt den nächsten Fehler. Vasileios Lampropoulos ließ gegen Donyell Malen im Strafraum das Bein stehen, Elfmeter Giovanni Reyna, 0:2 (12.).
Danach schaltete Dortmund einige Gänge runter und überließ dem VfL den Ball. Erstmals gefährlich vor das BVB-Tor kamen die Gäste nach einer Ecke durch Simon Zoller (25.). Wenig später erzielte Philipp Hofmann den vermeintlichen Anschlusstreffer, stand jedoch zuvor im Abseits (27.). Stattdessen der nächste Fehler in der VfL-Defensive: Manuel Riemann blieb nach eigenem Freistoß weit außerhalb des eigenen Kastens stehen, Moukoko nutzte das aus und erzielte sehenswert aus 35 Metern den 0:3-Halbzeitstand (45.).
VfL: Riemann - Gamboa, Lampropoulos, Ordets, Soares - Losilla, Stafylidis (Osterhage, 77.) - Zoller (Antwi-Adjej, 70.), Stöger (Förster, 87.), Osei-Tutu (Holtmann, 70.) - Hofmann (Ganvoula, 70.).
Tore: 1:0 Moukoko (8.), 2:0 Reyna (12.), 3:0 Moukoko (45.)
Gelbe Karten: Özcan (78.) / Gamboa (54.)
Schiedsrichter: Tobias Stieler
Zuschauer: 81.365
Doch die Bochumer hatten sich trotz des späten Nackenschlags noch nicht aufgegeben und mit Beginn der zweiten 45 Minuten direkt ihre größte Möglichkeit, zu verkürzen. Nach einem tiefen Pass von Kevin Stöger tauchte Jordi Osei-Tutu frei vor dem BVB-Tor auf, scheiterte aber an Keeper Gregor Kobel und dem rechten Pfosten (47.).
Die Dortmunder ließen es mit der komfortablen Führung im Rücken ruhiger angehen, ohne dabei größere VfL-Chancen zuzulassen. Nach 70 Minuten wechselte Letsch dreifach, um mit Gerrit Holtmann und Christopher Antwi-Adjej neuen Schwung in die Offensive zu bringen. Allerdings kam durch zahlreiche verletzungsbedingte Unterbrechungen in den letzten 20 Minuten der Partie kaum Spielfluss auf.
Mit fortschreitender Spielzeit ging der Glaube an ein Comeback bei den Gästen verloren. Da der BVB komplett in den Schonmodus ging, plätscherte das Derby in der Schlussphase nur noch dahin - Torraum-Szenen? Fehlanzeige. So blieb es in einem einseitigen Derby beim 0:3 aus Sicht der Bochumer.