Mit dem SC Freiburg reiste die beste Defensive der Liga an die Castroper Straße. Als Tabellendritter sind die Breisgauer eine der positiven Saisonüberraschungen, gegen die der VfL Bochum nun bestehen musste. Durch den 2:1-Sieg des VfB Stuttgart gegen den 1. FSV Mainz 05 am Vortag war der Relegationsplatz 16 wieder in greifbare Nähe gerückt.
VfL-Trainer Thomas Reis vertraute weitestgehend auf die Elf, die in der Vorwoche unglücklich mit 0:1 bei Bayer Leverkusen verloren hatte. Einzig Gerrit Holtmann war für Christopher Antwi-Adjei neu dabei. SCF-Coach Christian Streich tauschte im Vergleich zum 0:2 gegen Eintracht Frankfurt ebenfalls einmal und ließ Innenverteidiger Manuel Gulde auf der Bank. Dafür startete Kevin Schade und Freiburg spielte in einer Viererkette.
Freiburg: Flekken - Kübler, Lienhart, Schlotterbeck, Günter - Maximilian Eggestein (65. Keitel), Höfler - Schade (75. Sallai), Grifo - Höler, Jeong (65. Demirovic). - Trainer: Streich
Tore: 0:1 Lienhart (51.), 1:1 Polter (54.). 2:1 Pantovic (82.)
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)
Zuschauer: 20.000
In einer ausgeglichenen Anfangsphase setzte der VfL Bochum zunächst mehr Akzente, ließ die letzte Konsequenz aber vermissen. Freiburg übte sich in gepflegter Zurückhaltung, um dann nach 22 Minuten jedoch um ein Haar zuzuschlagen. Da kam Lucas Höler wenige Meter vor dem Tor gleich zweimal zum Schuss, wurde aber, unter dem lauten Jubel der Zuschauer, zweimal geblockt. Das Tor hätte aufgrund einer vorangegangenen Abseitsstellung aber wohl sowieso nicht gezählt. Dennoch hatte sich auch der Tabellendritte nun nachhaltig angemeldet.
Es sollte zunächst ein Strohfeuer bleiben. Beide Mannschaften agierten diszipliniert und standen sicher, sodass kaum klare Torchancen zustande kamen. So war es mit Nico Schlotterbeck bezeichnenderweise ein Verteidiger, der die größte Gelegenheit der ersten Hälfte hatte. Nach einer Ecke zog er, technisch anspruchsvoll, volley ab, traf jedoch nur den Pfosten (45.). So blieb es zur Pause beim 0:0.
Eiskalter Polter kontert Lienharts Führungstor
Schlotterbecks Nebenmann Philipp Lienhart machte es kurz nach Wiederbeginn dann aber besser. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo stimmte die Zuordnung in der VfL-Defensive nicht, sodass der Österreicher aus wenigen Metern per Kopf die 1:0-Gästeführung erzielte (51.).
Doch der VfL Bochum schlug postwendend zurück. Holtmann spielte Sebastian Polter frei, der vor SCF-Keeper Mark Flekken die Nerven behielt und aus halbrechter Position zum 1:1 einschoss (54.). Der VfL verpasste es jedoch, den Schwung mitzunehmen, und konnte sich einmal mehr bei Manuel Riemann bedanken, dass die Freiburger nicht erneut in Führung gingen. Sowohl gegen Höler (62.), als auch gegen Nicolas Höfler (64.) und Christian Günter (74.) behielt er in brenzligen Situationen die Ruhe und verdiente sich an diesem Tag die Bestnote.
Pantovic bringt per Traumtor die Entscheidung
Den Hingucker des Tages lieferte dann aber der eingewechselte Milos Pantovic. Lienhart vertändelte einen eigentlich harmlosen langen Ball und spielte diesen Pantovic in den Fuß. Der fackelte nicht lange und hob den Ball aus rund 40 Metern über den aufgerückten Flekken hinweg ins Tor - Wahnsinn (82.)!
Kurz darauf vergab er frei vor Flekken die Entscheidung (86.), doch es reichte. Der VfL Bochum schlug den SC Freiburg dank einer leidenschaftlichen Leistung mit 2:1 und bringt wieder drei Punkte zwischen sich und Platz 16. Weiter geht es am Samstag (4. Dezember, 15:30 Uhr) mit dem extrem wichtigen Auswärtsspiel beim FC Augsburg.