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Das große Wosz-Special: Stimmen, Interview und die Trabbi-Geschichte
"Für mich gilt Trainingsanzug statt Krawatte"

Das große Wosz-Special: Stimmen, Interview und die Trabbi-Geschichte

Am Samstag betritt Dariusz Wosz zum letzten Mal im VfL-Trikot den Rasen im rewirpowerSTADION. Langsam aber sicher stellt sich bei der „Zaubermaus“ ein gewisses Kribbeln ein. Kurz vor dem Abschiedsspiel nutzte RevierSport die Gelegenheit und ließ den ehemaligen Kapitän der Bochumer auf eine bewegte Karriere zurückblicken und einen Ausblick auf die Zukunft zu wagen. [b]Dariusz Wosz, Ihr Abschiedsspiel steht unmittelbar bevor. Das erste in der Geschichte des VfL, eine besondere Ehre?[/b]Auf jeden Fall. Dass man mir dies ermöglicht hat, bedeutet mir sehr viel. Die Idee ist wohl vor einiger Zeit durch Initiative von Werner Altegoer und Peter Neururer entstanden. Ich weiß ja auch schon etwas länger, dass es so einen schönen Abschied geben wird.

Wosz, Eberl, Peschel und Michalke bildeten Fahrgemeinschaft Im Trabbi zum Training

Nicht immer waren die Wege beim VfL Bochum so kurz wie heute. Trainingsplätze in unmittelbarer Nähe von Kabine, Stadion, Geschäftsstelle und Stadioncenter – so erleben es Bundesligaprofis heute wie selbstverständlich. Aber es ging auch anders! Als Dariusz Wosz seine Laufbahn beim Club begann, wurde nicht an der Castroper Straße, sondern am heutigen Jugendleistungszentrum an der Hiltroper Straße trainiert. „Wir haben schon die ganze Zeit überlegt, wie wir am besten dort hinkommen. Ständig waren die Autos von den Wegen dreckig“, berichtet Wosz rückblickend. Doch ein alter Kumpel aus der DDR sollte Abhilfe schaffen, brachte eigens einen Trabbi mit ins Revier.

VfL-Busfahrer Hans-Gerd Overhoff „entführte“ das Gefährt kurzerhand für eine Woche und übergab es optisch voll auf den Club eingestellt wieder an den Besitzer. „Da waren dann zahlreiche Aufkleber und sogar die Nummer zehn drauf“, muss Wosz noch heute schmunzeln. Wieviel Platz der Kultwagen bot, demonstrierten fortan die „Phantastischen Vier“ in Person von Wosz, Max Eberl, Peter Peschel und Kai Michalke. Nach seinem Wechsel in die Hauptstadt hinterließ Wosz den Wagen seiner Fahrgemeinschaft, doch Unverbesserliche setzten den Hingucker in Brand.

Grund genug für die Fanclubs „Ruhrpottkanacken Schwedt“ und „Blau-Weisse Freunde A“ dem Regisseur nach seiner Rückkehr zur Saison 2001/02 ein besonderes Willkommensgeschenk zu bereiten: Ein blau-weißer Trabbi, der dem Original in nichts nachstand. „Das war eine super Sache und eine ganz tolle Aufmerksamkeit der Fans, über die ich mich sehr gefreut habe.“ Da die Trainingsplätze aber mittlerweile einen Steinwurf vom Stadion entfernt lagen, wurde der Wagen kaum noch als Taxi benutzt. Deshalb entschloss sich Wosz das Präsent im Rahmen von „VfL for Fun“ zu versteigern. Der Erlös kam einem Fanclub-Mitglied, welches an Lymphdrüsenkrebs erkrankt war, zugute.

Das Bild aber, wie Wosz und Co. täglich den Übungsplatz im Trabant ansteuerten, ist noch vielen VfL-Fans in bester Erinnerung.

Weiter auf der Seite 4 mit Busfahrer Hans-Gerd Overhoff

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