Die Königsblauen fühlten sich im Borussia-Park um den Lohn ihrer Arbeit gebracht. „Die Fernsehbilder sprechen für sich. Ich versuche den Ball zu blocken, drehe mich sogar noch um und bekomme ihn fast gegen die Schulter. Aus meiner Sicht war es absolut kein Elfmeter. Es ist schade, dass so ein Tor das Spiel entscheidet“, schimpfte Benedikt Höwedes nach dem Abpfiff. Für den Kapitän war es nach der Roten Karte aus dem Spiel bei Hannover 96 bereits die zweite Hinausstellung in dieser Saison.
„Ich denke, dass wir klar benachteiligt wurden. Wenn er für uns Elfmeter pfeift, dann muss er auch vorher gegen Julian Korb Rot zeigen. Dann spielen wir Elf gegen Zehn und die andere Aktion passiert vielleicht gar nicht“, stieß Horst Heldt ins gleiche Horn. „Ich weiß nicht, ob der Schiedsrichter schon mal Fußball gespielt hat. Aber wenn du einen Ball ablocken willst, nimmst du automatisch die Arme hoch. Und bei der ersten Gelben Karte spielt Höwedes klar den Ball“, echauffierte sich auch Schalkes Manager.
Mit dem ehemaligen FIFA-Schiedsrichter Hellmut Krug sprang für den vermeintlich bösen Buben im Schiedsrichtergewand ausgerechnet ein anderer Gelsenkirchener in die Bresche. „Bei dem Foul gegen Kevin-Prince Boateng musste Zwayer keine Rote Karte zeigen, weil der Ball aus 20 Metern Entfernung kam und keine eindeutige Torchance vereitelt wurde. Das war korrekt. Und beim Elfmeter gegen Höwedes war das Gelb ein Muss, weil durch das Handspiel eine sichere Torchance vereitelt wurde“, erklärte der DFL-Schiedsrichterberater.
[editor_rating]890022-207095-211200411[/editor_rating] Fakt ist, dass die Knappen nach dem Aus im DFB-Pokal am Dienstag auch das zweite „Endspiel“ binnen einer Woche verloren haben und bei sieben Punkten Rückstand das Erreichen eines Champions-League-Platzes für die neue Saison akut gefährdet ist. Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens wurde dieser Umstand vor genau einem Jahr zum Verhängnis. Das weiß auch Jens Keller.
Doch auch der schiebt die Niederlage lieber auf dem Referee. „Ich habe mir das dreimal angesehen. Er muss doch die Situation vor dem Tor bewerten und nicht die Flanke“, schüttelt Schalkes angezählter Trainer den Kopf. Ob er Zwayer auf seine Entscheidungen nochmal angesprochen habe? „Was soll ich mit dem reden? Dann wäre es gefährlich geworden!“ Gefährlich wird es jetzt stattdessen für Keller, der am Mittwoch in der Champions-League gegen den FC Basel die wohl letzte Chance hat, sein sicheres Aus zur Winterpause noch zu vermeiden.