Schalkes Scouts waren bereits in den letzten Wochen viel unterwegs, um die möglichen Gegner in den Playoffs zu beobachten. Neben Fenerbahce Istanbul und dem PSV Eindhoven saßen daher auch bei den Spielen der dritten Champions-League-Qualifikationsrunde zwischen Metalist Charkiw und PAOK Thessaloniki jeweils "Spione" aus Gelsenkirchen im Stadion.
Ihr Bericht versetzte Jens Keller zwar nicht in Angst und Schrecken, sorgt aber für großen Respekt beim S04-Chefcoach. „Charkiw ist eine Mannschaft mit viel Qualität“, nickt Keller, um zu betonen: „Unser Ziel ist natürlich, in die Gruppenpase einzuziehen.“
Horst Heldt sieht es ähnlich. Schalkes Manager hätte sich aber im Grunde lieber jeden anderen der fünf möglichen Kontrahenten gewünscht als den ukrainischen Vizemeister. „Charkiw ist der stärkste Gegner, den wir aus Topf zwei kriegen konnten“, bemerkte der 43-Jährige. „Es ist eine Mannschaft, die mit vielen Ausländern unter anderem aus Südamerika gespickt ist. Was sie gefährlich macht, ist die Tatsache, dass sie schon länger im Spielrhythmus sind und zum Beispiel in den Playoffs Saloniki ausgeschaltet haben.“
Das gegen die Osteuropäer anhängige Disziplinarverfahren wegen des Verdachts der indirekten oder direkten Manipulation von Spielen soll auf die Schalker Vorbereitung auf die Playoffs (20./21. bzw. 27./28. August) keinen Einfluss haben. "Nach unser Einschätzung ist die Wahrscheinlichkeit, dass Metalist noch aus dem Wettbewerb ausgeschlossen wird, gleich null“, sagte Heldt.
Den Termin für die Verhandlung über die Angelegenheit hat die UEFA auf den 13. August festgelegt. Charkiw hatte sich in der Qualifikation gegen PAOK Saloniki mit dem ehemaligen Schalke-Trainer Huub Stevens (2:0, 1:1) durchgesetzt.
In der vergangenen Saison wurde der von einem Oligarchen unterstützte Klub hinter Schachtjor Donezk Vizemeister und feierte damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Den größten internationalen Erfolg verbuchte Charkiw in der Saison 2011/12 mit dem Einzug ins Viertelfinale der Europa League.