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„Ich musste schneller erwachsen werden“

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Schalke: Draxler im Interview
Hannover 96
13:00
FC Schalke 04
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Seit knapp zwei Jahren erlebt Julian Draxler einen kometenhaften Aufstieg: vom jüngsten Schalker Bundesliga-Debütanten zum deutschen A-Nationalspieler.

Doch seine Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen. Ein Gespräch mit einem 18-Jährigen, der des Fußballs wegen schnell erwachsen wurde und nicht den Eindruck erweckt, dass ihm das geschadet hätte.

Julian Draxler, wie haben Sie Ihre rasante Entwicklung verarbeitet?

Eigentlich bin ich ja immer noch derselbe. Für mich ist Fußball mein Hobby, meine Leidenschaft. Dass ich das jetzt so professionell ausüben kann, ist eine Riesensache. Ich spiele jetzt nur unter einer größeren öffentlichen Aufmerksamkeit.

Ist es wirklich so einfach?

Meine Familie und meine Freunde haben eine wichtige Rolle gespielt. Sie haben mich immer auf dem Boden gehalten. Aber ich hatte auch nie den großen Drang abzuheben.

Zur Person Julian Draxler (* 20. September 1993 in Gladbeck) landete über die Stationen BV Rentfort und SSV Buer im Jahr 2001 auf Schalke. Anfang 2011 feierte er sein Bundesliga-Debüt, im Sommer 2012 kam er erstmals in der A-Nationalmannschaft zum Einsatz. Seine bisherige Bilanz: 47 Bundesligaspiele (3 Tore), 2 Länderspiele (kein Tor), DFB-Pokalsieger 2011, Fritz-Walter-Medaille in Gold 2011.

Wie haben Sie den schnellen Wechsel vom Jugendspieler zum Profi erlebt?

Gerade nach meinem Tor im DFB-Pokal gegen Nürnberg habe ich richtig Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Es war plötzlich etwas anderes, über die Straße zu gehen. Viele Leute haben mich angesprochen und wollten Fotos mit mir machen. Das war etwas ganz Neues und natürlich ungewohnt für mich. Die Leute waren aber alle sehr nett und deshalb habe ich mich schnell daran gewöhnt. Sie haben unfreiwillig für Schlagzeilen gesorgt, weil Sie sich von Felix Magath zum Abbruch der Schule drängen ließen. Ein Fehler?

Ich wollte sie nicht abbrechen, sondern nur unterbrechen, um zu sehen, wohin meine Reise als Fußballer gehen kann. Ich fand schade, dass es nicht mehr um Fußball ging, sondern nur noch um die Schule. Im Nachhinein hat mir die öffentliche Diskussion mein Fachabitur beschert, daher war es eigentlich ganz gut. Der Fußball ist schließlich nicht auf der Strecke geblieben. Aber zwischendurch sind auch ein paar Sachen über meine Eltern geschrieben worden, die nicht in Ordnung waren.

Wie groß war die Doppelbelastung?

Die normalen Schulwochen waren erträglich. Aber wenn es auf die Prüfungen zuging, hatte ich schon ziemlich viel mit Training und Lernen zu tun. Ich bin froh, dass ich das jetzt hinter mir habe.

War die Schule nicht ein guter Ausgleich zu dem ganzen Star-Rummel?

Ich war mit meinen Gedanken größtenteils nur beim Fußball. Aber es hat gut getan, sich mit anderen Jungs über ganz normale Themen zu unterhalten. Und den Kopf mal anzustrengen, hat sicher auch nicht geschadet.

Werden Sie sich jetzt ganz auf den Fußball konzentrieren?

Mal sehen, ob jetzt Langeweile aufkommt. Ich glaube aber eher nicht. Auf jeden Fall will ich noch die eine oder andere Sprache lernen: Englisch und Französisch vertiefen, Spanisch lernen – die Weltsprachen eben. Damit hätte ich ja auch erstmal zu tun.

Auf Seite 2: Die ersten Schritte als A-Nationalspieler

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