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Schalke 04
„Ich musste schneller erwachsen werden“

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Schalke: Draxler im Interview
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Seit knapp zwei Jahren erlebt Julian Draxler einen kometenhaften Aufstieg: vom jüngsten Schalker Bundesliga-Debütanten zum deutschen A-Nationalspieler.

Kurz vor der Europameisterschaft haben Sie den nächsten Sprung gemacht. Wie fühlt man sich als A-Nationalspieler?

Für mich kam das völlig unerwartet. Eines Tages hatte ich auf meiner Mailbox eine Nachricht vom Bundestrainer: Er wolle mir mitteilen, dass ich im Kader für die Vorbereitung zur Europameisterschaft stehe und dass ich ihn zurückrufen solle. Ich hätte mir das verdient, weil ich eine gute Saison gespielt habe und weil er viel Potenzial in mir sehe. Erst dachte ich, dass sich jemand einen Scherz mit mir erlaubt. Aber als ich zurückgerufen habe, war er es tatsächlich.

War es dennoch eine Enttäuschung, dass Sie nicht in den endgültigen EM-Kader berufen worden sind?

Ja, kurzzeitig schon. Ich habe gemerkt, dass ich im Training gut mitgehalten habe. Das Spiel gegen die Schweiz war von meiner Seite auch nicht schlecht. Aber natürlich ist die Konkurrenz in der Nationalmannschaft riesig. Die Nichtnominierung war ja keine große Überraschung, schließlich bin ich eh als Underdog dorthin gefahren. Es war eine tolle Erfahrung, dabei gewesen zu sein. Ich habe da super Typen kennen gelernt und viel dazu gelernt.

Über Buer nach Schalke Nach zwei Jahren beim BV Rentfort wechselte Draxler in der E-Jugend zur SSV Buer: „Mein großer Bruder Patrick ist dorthin gewechselt und mein Papa wollte nicht immer hin- und herfahren.“ Nach einem halben Jahr ging es weiter zu Schalke 04.

Inzwischen sind Sie zumindest auf Schalke kein Underdog mehr. Spüren Sie, dass sich die Erwartungshaltung geändert hat?

Ja, auf jeden Fall. Als Nationalspieler hat man auch im Verein eine ganz andere Verantwortung. Im letzten Jahr habe ich teilweise gute, teilweise schlechte Spiele gemacht, für meinen Geschmack auch zu wenig Tore geschossen. Dieses Jahr will ich mich steigern und mehr Verantwortung übernehmen. Und ich möchte die eine oder andere entscheidende Aktion mehr haben – wenn der Trainer mich aufstellt.

Wie gehen Sie mit den gestiegenen Erwartungen um?

Natürlich entsteht ein bisschen Druck, aber ich bin immer noch relativ unbekümmert. Ich mache mir selbst überhaupt keinen Stress. Auch wenn ich jetzt knapp zwei Jahre dabei bin, bin ich immer noch erst 18. Ich habe noch sehr viel Zeit, mich zu entwickeln. Aber je früher ich ein hohes Level erreiche, desto besser.

Inwiefern haben Sie sich in den vergangenen anderthalb Jahren verändert?

Ich musste ein bisschen schneller erwachsen werden. Wenn man sich im Profigeschäft durchbeißen will, muss man auch vom Kopf her klar sein und wissen, worauf es ankommt. Aber wenn ich zu Hause bin oder zusammen mit Kumpels, bin ich immer noch ziemlich jugendlich und mache Quatsch mit denen. Aber das gehört auch dazu.

Hat sich auch Ihre Position innerhalb der Mannschaft geändert?

Ich wurde zwangsläufig selbstbewusster und lasse mir nicht mehr alles im Training gefallen. Mittlerweile kann ich auch selbst mal ungemütlich werden, obwohl ich eigentlich ein eher ruhiger Typ bin. Ich bin ja immer noch jung und nehme mir immer noch den Rat von älteren Spielern an. Aber wenn mir mal irgendetwas nicht passt, mache ich jetzt auch meinen Mund auf. Was mussten Sie sich im Training gefallen lassen?

Die eine oder andere Grätsche von Jermaine Jones musste ich schon über mich ergehen lassen, ohne dass ich etwas sagen konnte (lacht). Aber wirklich schlimm war es nicht. Auf Seite 3: Die Anfänge als Schalke-Fan

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