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Schalkes Sicherheitschef
"Vertragsstrafe für Abfackeln von Pyros"

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Sicherheit auf Schalke: Volker Fürderer im Interview
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Mehr als stattliche 100.000 Euro hat der FC Schalke 04 in den vergangenen zwei Jahren durch das Fehlverhalten seiner eigenen Fans berappen müssen.

Obwohl die meisten Vorfälle bei Auswärtsspielen verübt wurden, war diese Entwicklung für Schalkes Sicherheitschef Volker Fürderer Grund genug, ab sofort auch im eigenen Stadion härter durchzugreifen. Im Interview mit RevierSport erläutert Fürderer wenige Tage vor dem Sicherheitsgipfel der 56 Bundesligavereine in Berlin, warum er es für zwingend notwendig hielt, die Stadionordnung in der Arena zu ändern.

Herr Fürderer, Sie haben Strafen für das Urinieren außerhalb der Toiletten oder das Becher werfen in der Arena eingeführt. Können sich die Schalke-Fans nicht mehr benehmen? Zunächst einmal muss ich betonen, dass wir hier über einen verschwindend geringen Anteil von Fans reden, die sich nicht an die Spielregeln halten. Aber wir haben tatsächlich zunehmend Beschwerden von Zuschauern bekommen, die sich darüber beklagen, von Becherwürfen getroffen zu sein.

Gilt das auch für das Urinieren außerhalb der WCs? Gehen sie doch mal in der Halbzeitpause auf den Arenaring, dann sehen sie, wie viele Männer dort wild ihr Geschäft verrichten. Wir haben aber auch Kinder und Frauen im Stadion und eine Verantwortung den Menschen gegenüber, die außerhalb der Arena spazieren gehen. Dieser Entwicklung haben wir nun Rechnung getragen. Wir reden beim Wildpinkeln wohlgemerkt nur über den umfriedeten Bereich der Arena.


Glauben Sie, dass sich die Anhänger durch die Strafe von 25 Euro disziplinieren lassen? Es ist schon etwas anderes, ob ich immer nur mit dem erhobenen Zeigefinger warne, oder ob ich eine Strafe von 25 Euro bezahlen muss. Mit dem Geld kann man sicher etwas besseres anfangen. Für die Einhaltung der Stadionordnung wird der Sicherheitsdienst im Stadion zuständig sein. Wir werden die Anhänger nicht aktiv beobachten, aber wenn etwas vorfällt, werden wir das künftig auch ahnden.

Darf in der Arena auch nicht mehr geraucht werden? Doch, solange die jetzige gesetzliche Grundlage gegeben ist, darf in der Arena grundsätzlich weiterhin fast überall geraucht werden. Wir haben im Stadion lediglich im Familienblock und in den Promenadenbereichen der Blöcke C und D ein Rauchverbot. Das dann aber einzuhalten, sollte im Gegenzug ebenfalls selbstverständlich sein.

Wildpinkeln im Arenabereich soll der Vergangenheit angehören

Wie schätzen Sie die Situation rund um das Thema Sicherheit in Gelsenkirchen vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion knapp eine Woche vor dem Gipfel der 56 Bundesligavereine am 17.Juli in Berlin ein? In der Arena haben wir da mit unseren Fans überhaupt keine Probleme. Bei Auswärtsspielen sieht das mitunter leider anders aus. Seit September 2010 haben wir bereits 74.000 Euro an Strafgeldern durch das DFB-Sportgericht aufgebrummt oder in Aussicht gestellt bekommen. Und es stehen noch weitere Ahndungen aus der letzten Saison offen.


Das sind erhebliche Beträge! In den vergangenen zwei Jahren lagen wir insgesamt sogar in einem sechsstelligen Bereich. Das ist deutlich zu viel. Wir können also nicht so tun, als wäre bei Thema Stadionsicherheit alles in Ordnung. Es ist wichtig, dass wir daher mit unseren Fans im ständigen Dialog bleiben. Aber es muss auch vor eine klare Grenze gezogen werden.

Viele der Strafen sind wegen unerlaubtem Abbrennen von Pyrotechnik verhängt worden! Deswegen werden wir künftig Ticketinhaber, die pyrotechnische Gegenstände mitführen oder anzünden, unabhängig von einer rechtlichen Verfolgung konsequent mit einer hohen Vertragsstrafe von 1000 Euro belegen. Gleiches gilt für Anhänger, die zum Beispiel durch Hochhalten eines Banners andere dabei schützen.

Wie wollen Sie mit Schadensersatzforderungen künftig umgehen? Wir werden Schadensersatzforderungen konsequent an die Verursacher weitergeben. Das gilt insbesondere für Gästefans, die uns dahingehend in den vergangenen Jahren in einer deutlich negativen Tendenz zunehmend Probleme bereitet haben. Wir hoffen, dass wir durch diese Maßnahmen auch künftig allen Anhängern unbeschwerte Fußballfeste in der Arena ermöglichen können.

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