Die Abstiegszone drohte immer näher zu rücken, doch Alemannia Aachen verschaffte sich am 28. Drittliga-Spieltag etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt. Die Aachener setzten mit dem 3:0-Sieg beim FC Ingolstadt ein dickes Ausrufezeichen und beendeten den Negativlauf von sieben sieglosen Partien in Folge.
Anton Heinz (29.), Danilo Wiebe (50.) und Sasa Strujic (77.) trafen für den Aufsteiger, der sich zumindest vorübergehend auf Platz 14 verbessert. Die Konkurrenten Dortmund II und Sandhausen könnten aber am Mittwochabend wieder vorbeiziehen.
Der Auswärtserfolg bei der bis dato besten Heimmannschaft der Liga ist dennoch Balsam für die Seele der Aachener. Endlich belohnte sich das Team von Trainer Heiner Backhaus für den hohen Aufwand und zeigte sich vor allem in der Chancenverwertung stark verbessert. Denn eines zieht sich durch die ganze Saison: Trotz vieler Chancen schießen die Aachener zu wenig Tore, stellen die schwächste Offensive der Liga.
Der Sieg gegen die Schanzer sei daher eine starke Willensleistung gewesen, wie Backhaus im Anschluss der Partie im Interview mit "Magenta Sport" betonte: "Ich habe selbst bei 21 Vereinen in sieben Ländern gespielt und habe nicht immer die Sprache verstanden. Deswegen musst du dich mit Körpersprache befassen, mit Mentalität. Wir haben da viel richtig gemacht."
Wir sind Fußballprofis, wir müssen uns der Verantwortung bewusst sein, dass durch die 3. Liga Touristen nach Aachen kommen, dass die Stadt aufblüht. Aachen hat außer der Alemannia gar nicht mehr so viel. Es gibt Springreiten, das ist aber nur für reiche Leute.
Heiner Backhaus
Er ergänzte: "In der 3. Liga geht es darum, dass du Fußball solidarisch füreinander arbeitest. Dann kann man auch spielen. Es war eine total geschlossene Leistung, auch unsere Bank. Das war unsere zweite Fankurve." Im Anschluss wurde der Fußballlehrer sogar noch philosophisch und erklärte, wie wichtig der angestrebte Klassenerhalt für den Verein und die Stadt sei.
"Wir sind Fußballprofis, wir müssen uns der Verantwortung bewusst sein, dass durch die 3. Liga Touristen nach Aachen kommen, dass die Stadt aufblüht. Aachen hat außer der Alemannia gar nicht mehr so viel. Es gibt Springreiten, das ist aber nur für reiche Leute. Der Normale hat ja dort gar nichts. Deswegen ist es so wichtig, dass wir die Liga halten, und wir sind auf einem guten Weg dahin", sagte Backhaus.
Am Sonntag (16. März, 19.30 Uhr) steht für die Alemannia die nächste Prüfung an. Dann ist Hansa Rostock zum Abschluss der Englischen Woche zu Gast auf dem Tivoli.