Doch zunächst ist es eine Erinnerung an einen in jeder Hinsicht bemerkenswerten Fußballabend von vor einem Jahr.
Es war nämlich der 5. April 2011, als Schalke 04 mit dem „Wunder von Mailand“ Fußball-Geschichte schrieb. 5:2 hieß es nach verrückten 90 Minuten in San Siro, und der Underdog aus Gelsenkirchen hatte zum zweiten Mal in seiner Historie Inter Mailand das Fürchten gelehrt. Nach der Trennung von Felix Magath wirkte Schalke im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Ralf Rangnick wie entfesselt.
Mit den von Magath in die Reserve aussortierten Hans Sarpei und Alexander Baumjohann in der Startelf, nahmen die Gäste den Vorjahressieger der Champions League nach allen Regeln der Kunst auseinander. Die fünf Treffer im Giuseppe-Meazza-Stadion waren die Grundlage zum Einzug ins Halbfinale, den eine Woche später der 2:1-Erfolg in der heimischen Arena perfekt machte.
Mailand: Cesar - Maicon, Ranocchia, Chivu, Zanetti - Stankovic (24. Kharja/63. Cordoba), Motta (77. Nagatamo), Sneijder, Cambiasso - Eto'o, Milito.
Schalke: Neuer - Uchida, Höwedes, Matip, Sarpei - Farfan, Papadopoulos, Jurado (84. Draxler), Baumjohann (77. Schmitz) - Raúl, (87. Karimi) Edu.
Schiedsrichter: Atkinson (England).
Tore: 1:0 Stankovic (1.), 1:1 Matip (17.), 2:1 Milito (34.), 2:2 Edu (40.), 2:3 Raul (53.), 2:4 Ranocchia (57./ET), 2:5 Edu (75.).
Zuschauer: 72.770.
Gelb-Rote Karte: Chivu (61.).
Gelbe Karten: Stankovic - Farfan, Sarpei, Papadopoulos, Raúl.
Fünf Tore braucht Schalke vielleicht auch in Bilbao, um nach der 2:4-Niederlage im Hinspiel das Aus im Viertelfinale der Europa League noch abzuwenden. Allerdings dürften im Baskenland maximal sechs Spieler von Beginn mitwirken, die auch beim 5:2 in Mailand in der Schalker Startformation standen: Joel Matip, Kyriakos Papadopoulos, Jefferson Farfan, Raúl und Julian Draxler oder Jurado. Atsuto Uchida, vor einem Jahr als rechter Verteidiger gesetzt, könnte in Bilbao seinen Platz an Marco Höger verlieren.
Egal, wen Huub Stevens, der Trainer der legendären „Eurofighter“ von 1997, auf den Platz schickt: Der Glaube an eine Sensation ist nicht unbegründet, denn nicht nur im Fußball gilt: „Wunder gibt es immer wieder.“
Auf der nächsten Seite: Fußballwunder im Europapokal: