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Schalkes Tönnies
"Nicht kaputt sparen"

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Schalke: Tönnies will S04 nicht "kaputt sparen"
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Die Personalkosten um Raúl und Klaas-Jan Huntelaar sind horrend, die Verbindlichkeiten nach wie vor hoch - da käme Schalke die Rückkehr in die CL gerade recht.

"Wir legen jeden Cent zurück, den wir sinnvoll zurücklegen können", sagt Aufsichtsratschef Clemens Tönnies im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID), betont aber auch: "Wir wollen uns auf der anderen Seite auch nicht kaputt sparen. Wir werden investieren, was nötig ist, um oben mitspielen zu können."

Seine Verbindlichkeiten hat der DFB-Pokalsieger in den vergangenen beiden Jahren bereits deutlich heruntergefahren. "Wir können von einer Schuldenvollbremsung reden. Wir sind von über 230 Millionen Euro runter auf 163 Millionen Euro Gesamtverbindlichkeiten im Verein", sagt Tönnies und verweist darauf, dass in gut fünf Jahren auch die Arena abbezahlt ist, "das schlägt aktuell noch erheblich zu Buche."


Beim Schuldenabbau halfen vor allem die Millionen aus der Königsklasse. Auf der Europa-Tour bis ins Halbfinale vor einem Jahr sammelte der Traditionsklub in der Champions League über 50 Millionen Euro ein, strich zudem dicke Boni vom Hauptsponsor Gazprom ein. Hinzu kam der Verkauf von Nationaltorwart Manuel Neuer, der noch einmal 18 Millionen plus Zusatzprämien einbrachte. Am Ende stand ein Rekordumsatz von 199,8 Millionen. Nur so waren die enormen Gehaltskosten für die Stars und den aufgeblähten Kader, die im vergangenen Jahr auf 94,6 Millionen Euro stiegen, überhaupt zu tragen.

Manager Horst Heldt hat jetzt die Vorgabe, die Personalkosten wieder auf ein erträgliches Maß zurückzuführen. Bevor Felix Magath als Trainer und Manager 2009 seinen Großeinkauf auf Schalke begann, hatte dieser Posten bei 70 Millionen Euro gelegen - und sollte eigentlich schon damals reduziert werden, weil der finanzielle Kollaps drohte. Man habe den Prozess der Konsolidierung unterbrochen, weil man glaubte, "dass es richtig ist durchzustarten", gibt Tönnies rückblickend zu.


Das Ergebnis ist bekannt: Schalke stürzte in der Bundesliga ab, Magath musste gehen, und das erklärte Ziel, nach 1958 endlich wieder deutscher Meister zu werden, wurde auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Man habe sich mit der emotionalen Titel-Vorgabe "einen Mühlstein um den Hals gehängt", sagt Tönnies. Den achten Meistertitel in der Vereinsgeschichte will er nun nicht durch große Töne und noch größere Transfers, sondern durch kontinuierliche Arbeit erreichen. "Natürlich kann jeder in der Mannschaft von der Meisterschaft träumen, aber wir arbeiten vernünftig im Team am großen Ganzen - irgendwann kommt dann die Meisterschaft."

Dabei hat der 55-Jährige durchaus auch den enteilten Erzrivalen Borussia Dortmund im Blick, der in wenigen Jahren aus finanziell aussichtsloser Situation zum deutschen Meister wurde. "Sie haben in ihrer Personalpolitik, in ihrer Nachwuchsarbeit einfach ein gutes Händchen gehabt. Das haben wir aber inzwischen auch wieder. So weit sind wir nicht auseinander."

Den "Prachtverein" Schalke 04 sieht der Fleischfabrikant schon jetzt "unter den ersten Dreien" in Deutschland - und eigentlich sogar vor dem BVB: "Wir sind der zweitgrößte Verein, auch wenn Dortmund das ein bisschen bezweifelt. Ich zähle die Mitglieder, da sind wir bei 109.000, Bayern hat 160.000."

Wie der Reviernachbar will auch Tönnies künftig mehr Geld in den eigenen Nachwuchs stecken. Dafür "würden wir sogar gerne noch ein paar Schulden in Kauf nehmen, wenn wir dadurch sehr gute Aktiva hätten", sagt der Schalke-Boss. Schuldenfrei müsse der Klub gar nicht sein. "Wir haben nicht das Ziel, diesen Verein als ein hochlukratives Unternehmen oder als einen Sparverein zu führen."

Schon jetzt könne er ruhig schlafen. "Wenn man die Werte, also das Stadion, das Berger Feld mit dem Trainingsgelände und die Mannschaft, zu den genannten 163 Millionen Euro in Relation setzt, dann liegen die Verbindlichkeiten höchstens bei 50 Prozent. Das ist ganz gesund."

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