Schalke: Einzelkritik

Eine Eins für den Torgaranten Huntelaar

Für seine drei wunderbaren Treffer verdiente sich der "Hunter" natürlich eine glatte Eins. Auch Christoph Metzelder und Benedikt Höwedes zeigten eine richtig gute Partie.

Hier die Schalker Noten zum 3:1 gegen Viktoria Pilsen:

Timo Hildebrand (3-): Griff in der ersten Halbzeit einmal an einer Ecke vorbei, das war seine einzige Unsicherheit. Hatte bis zum späten Ausgleich wenig zu tun.

Benedikt Höwedes (2): Nach der Pause gegen Wolfsburg wegen einer Gelbsperre richtig frisch. Suchte ständig den Weg nach vorne und konnte dabei in einigen Szenen nur mit einem Foul gestoppt werden. Hätte eine Viertelstunde vor Schluss fast mit einem Gewaltschuss das 2:0 erzielt.

Kyriakos Papadopoulos (4+): Beendete die Partie mit einer dicken Platzwunde, nachdem ihn Pilsens Marek Bakos im Vorbeilaufen mit dem Ellenbogen nieder gestreckt hatte (61.). Wirkte zuvor in der Abwehr nicht immer hellwach und war neben „Metze“ der schwächere Innenverteidiger.

Christoph Metzelder (2): Ungemein zweikampfstark und mit gutem Auge, stand einfach immer richtig. Wenn er gelegentlich den Weg nach vorne suchte, kamen seine Pässe präzise an. In der Form ist er aus der ersten Schalker Elf nicht weg zu denken.

Christian Fuchs (3+): Schlug unzählige Flanken, die immer wieder Gefahr herauf beschwörten. Ließ allerdings kurz vor Schluss seine linke Seite sträflich offen, schon war es passiert. Hatte nach etwa einer halben Stunde eine gute Freistoß-Gelegenheit, doch sein Schuss rauschte knapp am linken Pfosten vorbei.

Joel Matip (4): Verlor vor dem 1:1 leichtfertig den Ball. Schon in der ersten Halbzeit mit einigen Nachlässigkeiten, die zu dem Zeitpunkt noch ohne Folgen blieben. Muss einfach konzentrierter sein.

Marco Höger (4): Längst nicht so stark wie gegen Wolfsburg, aber eine solche Leistung kann man nicht alle paar Tage erwarten. Lud die Tschechen mit einigen Abspielfehlern immer wieder zu Gegenangriffen ein.

Jefferson Farfan (4): Rieb sich zu sehr in Zweikämpfen mit seinem Gegenspieler David Limbersky auf, den er auch im Sprint selten stehen ließ. Nach gut 70 Minuten ausgepowert, machte dann Platz für Obasi.

Raúl (3): Lange unauffällig und erst in der 70. Minute mit einer guten Szene. Hatte da das 2:0 auf dem Hinterkopf, doch der Ball flog nach einem schönen Farfan-Freistoß aus halblinker Position am langen Pfosten vorbei. War insbesondere in der Verlängerung mit dem klugen Blick für die Situation sehr wichtig als Ballverteiler. Kämpfte bis zum Schluss um jeden Meter.

Julian Draxler (3-): Wie immer ein echter Aktivposten, aber diesmal wieder zu verspielt. Im Abschluss meistens mit einem Schlenker zu viel, wie in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Bereitete aber mit einem guten Linksschuss das frühe 1:0 vor.

Klaas-Jan Huntelaar (1): War richtig gallig, lauerte sofort auf seine Torchance und nutzte bereits die erste mit einem Abstauber aus acht Metern. War viel unterwegs und zeigte sich enorm spielfreudig, hätte allerdings in der 85. Minute halbrechts vor dem Pilsener Kasten das 2:0 machen müssen, dann wäre Schalke das Zittern erspart geblieben. Aber er machte es ja mit den Toren zum 2:1 und 3:1-Endstand mehr als wieder gut - es war sein 33. Treffer im 34. Pflichtspiel in dieser Saison!

Chinedu Obasi (3+): Wechselte oft die Seiten und versuchte so, die gegnerische Abwehrreihe aus der Ordnung zu bringen. Vor dem erlösenden 2:1 klappte das besonders gut, die Flanke auf „Hunter“ war Gold wert. Probierte es in der 105. Minute mit einem Fernschuss aus 25 Metern, der nur knapp am Pfosten vorbei flog.

Alexander Baumjohann (3+): Brachte frischen Schwung und bot sich für weitere Einsätze an. Er ist und bleibt aber kein Torjäger! Solch einen Schuss wie in der 97. Minute aus 16 Metern kann er, den Kopfball in der 108. Minute muss er unterbringen.