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S04: Hildebrand am Ziel
Von Nummer drei zur Eins in fünf Monaten

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Schalke: Timo Hildebrand ist vorerst am Ziel

Von der Nummer drei zur eins in etwa fünf Monaten: Für Timo Hildebrand hat sich der Wechsel zum FC Schalke 04 mit etwas Verzögerung bezahlt gemacht.

Durch die Verletzung von Lars Unnerstall, der seinerseits im September 2011 erst durch den Ausfall von Ralf Fährmann zur zwischenzeitlichen Stammkraft im Schalker Tor wurde, hat der ehemalige Nationalkeeper rechtzeitig vor den entscheidenden Wochen der Saison seine Bestimmung gefunden. „Ich habe lange auf diesen Moment gewartet und freue mich auf das Spiel gegen Pilsen“, erklärte der 32-Jährige am Mittwoch.


Endlich steht er wieder im Mittelpunkt des Interesses, nachdem es eine Zeit lang sehr ruhig um Hildebrand geworden war. Nach verlorenen Jahren in Spanien und Portugal sowie dem im vorigen Sommer etwas unschön beendeten Intermezzo bei 1899 Hoffenheim hat ihn die Bundesliga wieder. „Es war eine schwierige Zeit, bevor ich nach Schalke kam“, gibt Hildebrand zu. Erst hielt er sich im Einzeltraining mit einem Torwartcoach fit, dann durfte er für vier Wochen bei Eintracht Frankfurt mitmachen, allerdings ohne die Aussicht auf einen Vertrag. Bis Horst Heldt anrief, war der Deutsche Meister von 2007 ein Auslaufmodell.

Zahl des Tages 135 Minuten ist Timo Hildebrand bisher auf Schalke ohne Gegentor. Beim 3:0 zum Abschluss der Gruppenphase der Europa League in Haifa blieb der 32-Jährige ebenso unbezwungen wie am vergangenen Samstag beim 4:0 gegen den VfL Wolfsburg, als er zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde.

Nun darf er sogar auf eine Zukunft beim zweitgrößten Klub Deutschlands hoffen. „Wir haben Timo vor einigen Monaten mit der Perspektive geholt, dass er unsere Nummer eins werden kann. Dann hat aber Lars seine Chance genutzt und es gab für Huub Stevens bis Samstag keinen Grund, den Torhüter zu wechseln“, schildert Manager Horst Heldt den Verlauf der letzten Tage, die für Hildebrand einen echten Neuanfang bedeuten.

„Selbstverständlich gibt es die Möglichkeit, dass er länger als bis zum 30. Juni bei uns bleibt. Die Zeit bis dahin kann er nutzen, um sich bei uns für einen neuen Vertrag aufzudrängen oder auch sich bei einem anderen Verein ins Gespräch zu bringen.“

Hildebrand selbst mag nicht übers nächste Spiel hinaus denken. Er hat am eigenen Leib erlebt, wie schnell alles im Fußball gehen kann. „In der Zeit, als ich keinen Verein hatte, habe ich gelernt, nicht in die Zukunft zu blicken“, sagt er diplomatisch.


Eine Kampfansage an die beiden deutlich jüngeren Kollegen Fährmann und Unnerstall werde es von ihm nicht geben. „Mein Ziel ist es, gute Leistungen zu bringen und alles, was danach kommt, auszublenden“, gibt Hildebrand zu. „Timo war von Anfang an ein Teamplayer“, bestätigt Heldt. „In den letzten Monaten hat er sich kontinuierlich gesteigert und in den beiden Spielen, in denen er im Tor stand, gezeigt, dass er nichts verlernt hat.“

Während Unnerstall vor seiner Schulterverletzung immer wieder betont hatte, dass er seinen Posten im Schalker Kasten bestimmt nicht freiwillig hergeben würde, ist der Zeitpunkt von Fährmanns Rückkehr auf den Platz völlig offen. Läuft die Genesung der beiden Keepertalente normal, sind sie zur Vorbereitung auf die neue Saison aber wieder dabei. Und Hildebrand? „Wir brauchen auf jeder Position einen gesunden Konkurrenzkampf, natürlich auch im Tor“, sagt Heldt.

Das bedeutet nichts anderes, als dass die jetzige Konstellation im königsblauen Kasten auch zur nächsten Saison so sein wird. Die Verpflichtung eines weiteren Schnappers hingegen kann so gut wie ausgeschlossen werden.

Hält Hildebrand, was seine beiden bisherigen Auftritte beim 3:0 in Haifa und beim 4:0 gegen Wolfsburg versprachen, müssen die beiden Youngster hinten anstehen. Wer hätte das vor Beginn dieser Spielzeit, als Fährmann das schwere Erbe von Manuel Neuer antrat, so gedacht?

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