Von daher konnte der BVB-Coach nach dem Auftritt beim österreichischen Drittligisten SC Columbia Floridsdorf durchaus zufrieden sein. Denn nach einer vor allem spielerisch ansprechenden Leistung im Wiener Bezirk 21 stand ein 4:0 (2:0)-Sieg für die Dortmunder.
Der BVB hatte auf dem Columbia-Platz von Beginn an erwartungsgemäß das Kommando übernommen, über weite Strecken ansehnlich kombiniert und dem Gastgeber schnell den Schneid abgekauft. Bereits in der 4. Minute zahlte sich das aus: Nachdem Sebastian Kehl im Strafraum der „Columbianer“ fair vom Ball getrennt wurde, war Kevin Großkreutz zur Stelle und schob zum 1:0 ein. Überhaupt war Großkreutz aus Dortmunder Sich der Mann der ersten Halbzeit, denn in der 23. Minute war das Eigengewächs erneut zur Stelle uns überwandt SCC-Keeper Jürgen Tupy nach einer Flanke Marcel Schmelzers per Kopf.
Bemängeln konnte Jürgen Klopp an dem Auftritt vor der Pause so lediglich die Chancenwertung seiner Elf. Denn Robert Lewandowski kam erst nach Schmelzers Hereingabe einen Schritt zu spät (18.) und traf dann aus vollem Lauf nur die Latte (27.), Dimitar Rangelov köpfte zunächst aus drei Metern neben das leere Tor (26.), traf dann mit einem sehenswerten Seitfallzieher ebenfalls nur die Latte (42.) und Shinji Kagawa (35.), sowie zweimal Großkreutz (40., 41.) fanden jeweils ihren Meister im Torhüter der Hausherren, während Sebastian Kehl knapp über das Tor zielte (43.).
Das gleiche Bild auch nach dem Seitenwechsel: Weiterhin ging es nur in eine Richtung. Doch mehr als das zwei Treffer durch Nuri Sahin (61.) und Mario Götze (81.) entsprang der drückenden Überlegenheit des BVB nicht, Sahin erst knapp über das Tor zielte (47.), dann die Latte traf (69.), weil Daniel Ginczek das Tor unbedrängt aus 16 Metern verfehlte (69.) und weil Tamas Hajnal der vierte Lattentreffer des Abends gelang (89.).
Was den Borussen an Treffgenauigkeit fehlte, das glich den Floridsdorfer Stadionsprecher in mit seiner Schlagfertigkeit aus. Als kurz vor dem Schlusspfiff zwei völlig nackte Flitzer über den Platz eilten, kommentierte dieser kurz und knapp: „Ich bedanke mich für diese Einlage, aber es gibt Dinge, die will man einfach nicht sehen.“