Einen Tag nach dem Test in Hohenlimburg betrat der 21-Jährige dann am Montag erstmals den Trainingsplatz in Brackel, am Dienstag feierte der Japaner beim Test in Lotte seinen Einstand im BVB-Dress und am Donnerstag schließlich reist er mit seinem neuen Klub bereits ins Trainingslager in Stegersbach.
Viel Zeit, sich in der neuen Heimat einzuleben oder erste Eindrücke von der Stadt zu gewinnen, hat Kagawa also nicht. Kein Wunder also, dass er, gefragt nach seinen bisherigen Erfahrungen, nicht viel mehr über die Lippen brachte als altbekannte Floskeln: „Ich bin sehr glücklich, dass ich endlich hier bin. Im letzten Jahr war ich schon einmal in Dortmund im Stadion und war wirklich begeistert von der Stimmung und den Fans. Ich bin sehr warmherzig empfangen worden.“
Abgesehen von diesen Nettigkeiten gab sich Kagawa freilich recht forsch: „Ich will so schnell wie möglich spielen und der Mannschaft zu vielen Siegen verhelfen.“ Dass dieser Weg alles andere als leicht wird, weiß aber auch er. Schließlich berichtete er nach der ersten Einheit mit seinen neuen Kollegen: „Das Training war schon sehr hart, die Spieler sind sehr aggressiv zur Sache gegangen.“
Und auch mit der Umstellung von seiner Heimat Japan, wo er zuletzt in der über zweieinhalb Millionen Einwohner beherbergenden Stadt Osaka für Cerezo auflief und mit sieben Toren in elf Spielen auf sich aufmerksam machte, auf die Verhältnisse in Deutschland hat er noch zu kämpfen – zumal er ohne Angehörige oder Freundin nach Dortmund gekommen ist. Zur Seite steht ihm lediglich Dolmetscher Jumpei Jamarori, der den Borussen von Spielerberater Thomas Kroth vermittelt wurde, und sich einst schon um Naohiro Takahara kümmerte, als dieser den Sprung zum HSV wagte. Dennoch aber sagt Kagawa: „Sich in einem fremden Land mit einer fremden Sprache zurecht zu finden, ist noch schwieriger als ich gedacht habe.“ Doch im gleichen Atemzug verspricht er: „Ich werde jetzt so schnell wie möglich versuchen, die deutsche Sprache zu lernen, denn daran hängt am Ende alles.“ Und er verrät: „Ich gehe mit dem Gedanken an die Sache ran, so schnell wie möglich Deutscher werden zu wollen.“
Dass ihm das gelingt, davon ist Kagawa freilich überzeugt: „Ich habe noch einen Monat Zeit, bis die Saison beginnt und in dieser will ich mich schnell eingliedern. Denn es stimmt: Ich will so schnell wie möglich einen Stammplatz.“
Neben der Umgewöhnung an das für ihn fremde Land beeindruckte Kagawa aber auch die Größe seiner neuen Mitspieler. Obwohl der BVB nun wirklich nicht über einen sonderlich großgewachsenen Kader verfügt, gestand Kagawa: „Dass ich nicht besonders groß bin, habe ich im Training direkt gespürt.“
Als großes Hindernis sieht er das nicht an, schließlich hat er viel Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten: „Meine Stärken liegen in der Offensive. Ich habe viel Zug zum Tor und eine gute Technik. Und ich hoffe, diese wird man dann bei den Spielen auch zu sehen bekommen.“