Den Titel hatte Borussia Dortmund ins Visier genommen. Doch nun ist bereits in der Zwischenrunde der Europa League Endstation für den BVB. Das 2:2 (2:1) bei den Glasgow Rangers am Donnerstagabend war zu wenig nach der blamablen 2:4-Pleite im Hinspiel.
Abwehrchef Mats Hummels sprach anschließend bei RTL+ von einer "Riesen-Enttäuschung. Wir hätten schon aus der Champions-League-Gruppe nicht fliegen dürfen, jetzt sind wir wieder raus, wo wir weiterkommen mussten."
Rangers: McGregor - Tavernier, Goldson, Bassey, Barisic (46. Balogun) - Jack, Lundstram - Arfield (69. Arfield), Aribo, Kent - Morelos. - Trainer: van Bronckhorst
BVB: Kobel - Meunier (46. Wolf), Can, Hummels, Schulz - Dahoud, Bellingham - Brandt (69. Moukoko), Reus (86. Witsel), Hazard (73. Reinier) - Malen (77. Tigges). - Trainer: Rose
Tore: 1:0 Tavernier (22., Foulelfmeter), 1:1 Bellingham (31.), 1:2 Malen (43.), 2:2 Tavernier (57.)
Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz (Spanien)
Zuschauer: 49.000
Mit Blick aufs Spiel fügte er an: "Am Ende haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht, mich eingeschlossen." Die Selbstkritik des Routiniers zielte auf die Entstehung des 2:2 ab. Hummels wollte eine Flanke klären, erwischte den Ball aber nicht. James Tavernier traf für die Rangers (57.). Davon konnte sich Dortmund nicht mehr erholen.
Tavernier hatte Glasgow bereits per Elfmeter in Führung geschossen (22.). Doch von diesem Schock erholte sich der BVB gut. Jude Bellingham (31.) und Donyell Malen (42.) drehten die Partie, die Verlängerung war nur noch ein Tor entfernt.
"In der ersten Halbzeit hatten wir sie komplett im Sack. Mit dem 2:1 waren sie gut bedient", meinte Hummels. Aber: "Wir kommen schlecht aus der Halbzeit, bringen sie wieder ins Spiel. Nach dem 2:2 kommt auch das Stadion wieder. Zuvor waren sie sehr nervös." Sein Fazit: "Am Ende haben wir es nicht hier verloren, sondern letzte Woche."
Sein Coach Marco Rose gab Hummels recht. "Das Heimspiel durfte uns nicht passieren. Heute haben die Jungs alles gegeben und investiert", sagte Rose bei RTL+. "Die Tore, die wir immer wieder kriegen, sind zu einfach."
Auch Rose hatte sein Team "zur Pause gefühlt obenauf" gesehen. "Dann hat der Gegner in der Halbzeit umgestellt. Daran hatten wir zu lange zu knabbern, ehe wir die richtigen Lösungen gefunden haben."
Nach dem DFB-Pokal und der Champions League war es bereits der dritte Wettbewerb, aus dem der BVB überraschend ausschied. Dabei hatten die Verantwortlichen Ambitionen mit Blick auf den Titel in der Europa League gehegt. "In den Pokalen sind wir sehr schwach unterwegs und unseren Ansprüchen nicht gerecht geworden. Das ist sehr enttäuschend, denn das bleibt vorerst hängen - und nicht unsere anständige Bundesliga-Saison."