Rot-Weiss Essen hat wieder eine Partie gewinnen können. Das Kellerduell in der 3. Liga gegen Hannover 96 II wurde mit 5:1 gewonnen. Ein Ergebnis, das sicher die wenigsten auf dem Schirm hatten.
Was auffiel: Beide Teams waren offensiv spielfreudig, defensiv war das Verhalten ausbaufähig, auch bei RWE. Mit Blick auf die an diesem Tag völlig desolate Vorstellung der 96-Abwehr war Trainer Daniel Stendel bei "MagentaSport" konsterniert. "Wenn man so verteidigt, wie wir in der ersten Halbzeit, dann ist das viel zu wenig. Das geht so nicht. Essen hat die Tore geschossen, aber wie wir vor dem 0:1 den Einwurf verteidigen, keine Ahnung, wo wir da waren. Wenn man den Anspruch hat, den die Jungs an sich selber haben, dann kann man nicht so spielen wie wir bei den drei Gegentoren in der ersten halben Stunde."
Speziell bei ruhenden Bällen patzte Hannover in Serie. Drei Treffer fielen nach ruhenden Bällen. Das 0:1 nach einem Einwurf von Tom Moustier und einer Verlängerung von Michael Schultz auf José-Enrique Ríos Alonso. Ein Szenario, das geplant ist.
Denn Moustiers Einwürfe sind eine Waffe, zudem stehen bei RWE viele starke Kopfballspieler auf dem Feld. Essens Coach Uwe Koschinat bilanzierte: "Das war das zweite Spiel, wo wir nach einem Einwurf in Führung gegangen sind. Wir haben fünf Treffer erzielt, drei davon von Innenverteidigern."
Was für sich spricht, die Essener sind froh, ihr Repertoire um die Facette dieser Einwürfe erweitern zu können. Koschinat: "Wir müssen diese Stärke von einem Einwerfer wie Tom nutzen. Vor allem, weil wir viel Präsenz haben mit unseren zweikampfstarken Spielern. Bei unserer Körperlichkeit muss das eine Möglichkeit sein, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Das erweitert unsere Möglichkeiten, um Spiele zu gewinnen."
Was vorne klappte, blieb defensiv noch zu häufig Stückwerk. Dort konnte man die Körperlichkeit nicht so an den Tag legen, daher war sich auch Koschinat darüber bewusst, dass "wir auch weitere Tore hätten kassieren können, da hatten wir auch das nötige Glück".
Und endlich einmal stand Klaus Gjasula auf dem Rasen, der Winterzugang konnte nach seiner Erkrankung über 90 Minuten gehen. Sein Fazit nach dem 5:1-Traumdebüt: "Bei 100 Prozent war ich noch nicht. Eigentlich war nicht vorgesehen, dass ich dabei bin. Es wurde dann besser, daher wollte ich bei so einer wichtigen Partie dabei sein."