Die 560 Zuschauer in der Kampfbahn Schwansbell sahen ein intensives und unterhaltsames Westfalenliga-Topspiel. Die Anfangsphase gehörte den Hausherren aus Lünen. „Wer sich so viele Chancen gegen Herne herausspielt und kein Tor macht, ist selbst schuld“, fasste Lünens Trainer Mario Plechaty die Partie zusammen. Dies sei auch der einzige Vorwurf, den er seinem Team machen konnte. „Wir hatten mehr Spielanteile, die besseren Chancen und auch spielerisch waren wir klar besser“, so der LSV-Trainer.
Sein Gegenüber Christian Knappmann bewertete das Topspiel komplett anders. „Bis auf die ersten 20 Minuten waren wir drückend überlegen und haben uns einige richtig gute Chancen heraussgepielt.“ Besonders in der zweiten Hälfte wäre von den Lünern, bis auf zwei Möglichkeiten, nichts gekommen. „Wir haben gegen einen starken Mitkonkurrenten praktisch nichts zugelassen und haben zu Null gespielt“, freute sich „Knappi“ über diesen Umstand.
Knifflige Schlüsselszene
Kurz vor Schluss verweigerte Schiedsrichter Julius Bussemeier einen Strafstoß für Lünen. Neuzugang Milan Sekulic war bereits an Hernes Kapitän Fatlum Zaskoku vorbei, wurde festgehalten und fiel im Strafraum. Kein Pfiff. „Die Szene war spielentscheidend“, beklagte sich Plechaty. „Es war ein klarer Elfmeter. Aber anscheinend wollte der Unparteiische uns diesen Elfmeter nicht geben.“
Durch das Remis glaubt der LSV-Trainer nicht mehr an eine erneute Aufstiegsparty am Schwansbell. „Herne macht das ganz clever und ist der Aufstieg wohl nicht mehr zu nehmen. Doch das Ganze drumherum, das Pushen der eigenen Fans, das ist schon etwas Show“, setzte Plechaty eine kleine Spitze in Richtung Tabellenführer.
Punkt für beide in Ordnung
Durch den Punktgewinn atmet Lünen auf und das Spiel macht Hoffnung für den Rest der Saison. „Gegen die Spitzenteams sind wir da. Es ist einfach eine Kopf- und Einstellungssache. Das Spiel war der richtige Schritt. Wir schauen, was da noch so geht.“
Für Herne war der Punkt umso wichtiger, da man die Kokurrenz weiter auf Abstand hält. Auf die Westfalia wartet mit dem DJK TuS Hordel nun der nächste Konkurrent. Für Knappmann steht in Sachen Aufstieg fest: „Nun haben wir einen Matchball gegen Hordel“.