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Wickede - Herne
Darum boykottierte Knappmann die PK

Christian Knappmann, Christian Knappmann
Christian Knappmann, Christian Knappmann Foto: Arthur Makiela
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Das Westfalenliga-Spiel zwischen Westfalia Wickede und Westfalia Herne hatte es in sich. Nach der Partie sprach kaum noch jemand über das sportliche Geschehen.

Dass die Westfalia das Spiel mit 3:2 gewann, interessierte nur noch am Rande. Während am Sonntag noch die Platzverweise sowie der Boykott der Pressekonferernz des Herner Trainers Christian Knappmann die Themen waren, legte die Westfalia am Montag noch einen drauf. Der Vorwurf: Rassistische Äußerungen! Diese sollen gegen Hernes Physiotherapeuten Atilla Inan gefallen sein. RS fragte bei den beteiligten Personen nach: was war da los?

Christian Knappmann (Trainer Westfalia Herne): "Ich konnte am Sonntagabend nur schlecht einschlafen und habe das Geschehen nochmal Revue passieren lassen. Mir fehlen heute noch die Worte dafür. Mir wurde nämlich unterstellt, dass ich die Pressekonferenz boykottiert habe, weil ich beleidigt gewesen sein soll. Das ist Humbug! Ich wollte mit der Abwesenheit ein Zeichen setzen. Unser Physiotherapeut Atilla Inan wurde in der 20. Minute, nachdem er Milko Trisic in der Nähe der Wickeder behandelte, übelst von der Wickeder Bank und deren Verantwortlichen beleidigt. Die rassistischen Äußerungen, die dort gefallen sind, sind nicht druckfähig. So etwas geht im Sport gar nicht. Nur deshalb bin ich nicht auf der PK erschienen."

Dass jetzt einige kommen werden und sagen: Westfalia Herne kann sich doch nicht benehmen, hat nichts mit dieser Sache zu tun. Unser Verhalten während der 90 Minuten - mit den vielen Gelben und Roten Karten - war einfach nur schlecht. Daran müssen und und werden wir arbeiten. Unsere Außendarstellung muss zweifellos besser werden. Auch ich bin ein junger Trainer, der während der 90 Minuten vielleicht nicht immer ein Vorbild ist. Ich lebe diesen Sport, die Emotionen. Aber auch daran muss ich arbeiten und runterfahren. Doch das alles hat nichts mit Rassismus zu tun!"

Atilla Inan (Physiotherapeut Westfalia Herne): "Als ich Milko Trisic in der 20. Minute behandelte, wurde es etwas lauter. Ihm wurde Schauspielerei vorgeworfen. Ich habe nur gesagt, dass die Leute doch etwas ruhiger bleiben sollten. Schon vielen die üblen Beleidigungen. Als ich eine Geste mit dem Finger auf den Mund machte, wurde es immer aggressiver. Ich bin zu unserem Trainer Christian Knappmann gegangen und habe gesagt, dass ich mir das nicht antun brauche. Ich habe dem Täter bei den Beleidigungen nicht in die Augen geschaut, sondern alles nur gehört, als ich Trisic behandelte. Nachher wurde mir gesagt und durch Zeugen bestätigt, dass die Person, die mich beleidigt hat, ein Offizieller der Wickeder war."

Marco Schott (Trainer Westfalia Wickede): "Ich habe solche Worte von unserer Bank nicht gehört. Ich weiß nicht, wie die Herner darauf kommen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich mit diesem Zeug nichts zu tun habe. Wir haben doch selbst einige Migranten in unserer Mannschaft. Das ist doch Wahnsinn, was uns da vorgeworfen wird.

Ich denke, dass die Herner hier von ihren negativen Aktionen ablenken wollen. Viele Klubs in der Liga können bestätigen, dass sich die Westfalia gerne daneben benimmt. Und das gilt auch für Trainer Christian Knappmann. Er ist vor und nach dem Spiel ein anderer Mensch, als während der 90 Minuten. Da sollte er sich besser im Griff haben. Seine Art und Weise überträgt sich auf die emotionsgeladene Herner Mannschaft. Die Roten Karten sprechen da eine eindeutige Sprache. Uns jetzt als Rassisten hinzustellen, das ist eine Unverschämtheit."

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