Der FC Hansa Rostock hat in einer von Ausschreitungen begleiteten Drittliga-Partie Dynamo Dresden besiegt. Im brisanten Ost-Duell behielten die Mecklenburger vor 26.000 Zuschauern mit 1:0 (1:0) die Oberhand.
Nils Fröling war in der elften Minute der Schütze des entscheidenden Treffers. Es war Hansas erster Heimsieg gegen Dresden seit 14 Jahren. Dynamo verpasste es, die Tabellenspitze vorübergehend zu übernehmen.
Doch der Fußball geriet beim Ost-Derby in den Hintergrund. Chaoten im Fanblock von Dynamo Dresden und Hansa Rostock machten Krawall: Pyrotechnik, Böller und Leuchtraketen flogen beim Aufwärmen und in der Pause, der Anpfiff der 2. Halbzeit verzögerte sich um mehrere Minuten.
Auf dem Platz wurde auch diskutiert zwischen Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke und ein paar Verantwortlichen von Hansa Rostock.
Dresden: Schreiber - Sterner (56. Meißner), Hoti, Bünning, Risch (56. Heise) - Casar (78. Kammerknecht) - Hauptmann, Menzel - Lemmer, Daferner (78. Kother), Baur (35. Kutschke)
Schiedsrichter: Tom Bauer (Mainz)
Tor: 1:0 Fröling (11.)
Gelbe Karten: Kinsombi (2), Lebeau, Fröling (5), Manu - Bünning, Sterner (2)
Zuschauer: 29.000
MagentaSport-Experte Fabian Klos kommentierte die Vorfälle live: "Mich kotzt es an, was ich da gerade sehe! Wir müssen uns als Spieler, wenn wir Spiele verlieren, immer anhören, dass wir nicht alles für den Verein geben und uns dem Ausmaß bewusst sein sollen, was da alles für den Verein dranhängt. Warum nicht einfach das Spiel sofort abbrechen und sagen, wir werten das Spiel für Hansa Rostock? Dann kann die Mannschaft mal geschlossen sagen, vielen Dank liebe Fans, die hier rumgezündelt haben. Das ist nicht in Ordnung, dass die Fans auf das Sportliche so einen riesengroßen Einfluss nehmen." Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke erklärte: "Wenn ein Spieler vor dem Spiel mit einer Leuchtspur abgeschossen wird, dann müssen wir das Spiel schon anders angehen. Das war aber nicht aus unserem Block, sondern Hansa Rostock."
Sportlich setzte sich Hansa mit 1:0 durch und meldet sich im Aufstiegskampf erneut an. So richtig wohl war aber auch Hansa-Trainer Daniel Brinkmann nicht nach den Ausschreitungen: "Rivalität im Sport gehört dazu und ist okay. Aber die Szenen, die wir da gesehen haben, gehören nicht in ein Fußballstadion. Über dem Spielertunnel saß mein Sohn. Der hat geweint, weil er Angst hatte."