Es war ein unterhaltsamer Schlagabtausch, den sich die U23 von Preußen Münster und Rot Weiss Ahlen am Sonntag lieferten. Erst verspielte der Gastgeber eine 2:0-Führung, um kurz vor Schluss doch noch den Siegtreffer zum 3:2 zu erzielen.
Über 1000 Zuschauer bereiteten eine große Kulisse beim Oberliga-Duell im Preußenstadion - ein kleiner Teil davon sorgte allerdings für Negativ-Schlagzeilen. So berichtet die zuständige Polizei, dass sie "durch schnelles Agieren" körperliche Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern verhindert habe. "Kurz vor Anpfiff hatte die Polizei Erkenntnisse über einen ungewöhnlich hohen Zulauf von Problemfans beider Lager im Preußenstadion gewonnen", heißt es in einer Mitteilung.
Daher wurden zusätzliche Kräfte der Bereitschaftspolizei angefordert, um nach Spielende für eine Fantrennung zu sorgen. "Durch die Münsteraner Fanszene kam es zu kurzen Laufspielen und verbalen Anfeindungen. Weitere Auseinandersetzungen konnten die eingesetzten Kräfte verhindern. Sie begleiteten den Shuttlebus der Gastfans bis zur Stadtgrenze."
Allerdings wurde in einer WC-Anlage im Gästebereich randaliert. Auf Fotos sind unter anderem mehrere zerstörte Pissoirs zu sehen. Einen Tatverdächtigen konnte die Polizei bereits ausmachen. Es handelt sich um einen 26 Jahre alten RWA-Fan. Er war schon vor Bekanntwerden der Sachbeschädigung mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Beamten stellten eine Strafanzeige gegen ihn, die Ermittlungen dauern an.
Laut den Westfälischen Nachrichten prüft Münster nun Regress-Ansprüche. Noch ist die Höhe des Schadens noch nicht genau beziffert, vermutlich liegen die Kosten für die Reparatur im höheren vierstelligen Bereich. Beide Vereine haben sich bisher nicht öffentlich Stellung zu den Vorfällen beim Oberliga-Spiel bezogen. Auch beim Niederrheinpokal-Halbfinale zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen (1:2) war es am Samstag zu Verwüstungen in einem Toilettenbereich in der Gästekurve gekommen.