Der Traditionsverein verlor im heimischen Schloss Strünkede mit 1:3 (0:1) gegen den FC Brünninghausen.
Die turbulente Partie begann schon früh mit einem Schock für die Hausherren: Benjamin Carpentier verursachte einen Elfmeter, den er aber postwendend parieren konnte. In der Folgezeit überbrückten beide Seiten das Mittelfeld schnell. „Zwei tausendprozentige Möglichkeiten haben wir vergeben. Wir wollten genau solche Szenen herausspielen und machen die Tore dennoch nicht“, ärgerte sich der Trainer. Und so musste plötzlich Carpentier in der 31. Minute hinter sich greifen, nachdem sich keiner für Andreas Kluyam Strafraumrand zuständig fühlte und dieser unbedrängt ins linke Eck abschließen konnte.
Herne wollte den zweiten Abschnitt noch offensiver als zuvor angehen. Und wurde direkt belohnt: Eine verunglückte Abwehr machte Fatmir Ferati mit einem Dribbling über die Grundlinie noch einmal scharf und legte quer, wo Dennis Gumpert mit Hilfe des Aluminiums den Ausgleich markierte. Mittlerweile verlor der Coach zunehmend seine Stimme, doch das hielt ihn nicht davon ab, sein Team weiter zu unterstützen: „Jeder hat gesehen, wie engagiert wir über die gesamte Spielzeit hinweg waren.“
Die Abwehr der Gastgeber ließ im zweiten Durchgang fast gar nichts mehr zu, offensiv fehlte den Akteuren aber zumeist das nötige Quäntchen Glück in den Aktionen. Der 34-Jährige machte vor allem die Verletzung seines Verteidigers – Ersin Kusakci – zu schaffen: „Mit dem Ausfall von Ersin haben wir unsere gesamte Stabilität verloren, die wir vorher aufgebaut haben.“ Und so kam es dann doch, wie es kommen musste. Die Westfalia lief immer weiter an und fing sich durch individuelle Fehler den entscheidenden Konter. Florian Gondrum scheiterte zuerst an Carpentier, setzt aber nach und sah am zweiten Pfosten Dominik Behrend, der per Flugkopfball den Siegtreffer besorgte. Jona Stöcker erzielte kurz darauf den Treffer zum Endstand.
So rücken die vorderen Plätze für den SCW in weite Ferne. Abermals kassierte man drei Gegentore und konnte unter "Knappi" nicht den Dreier einfahren, der zugab: „Jetzt kriege ich für meine Ansagen halt richtig in die Fresse. Aber jeder, der heute hier war, hat gesehen, dass Westfalia Herne eine blitzsaubere Partie mit großem Engagement gezeigt hat.“