Bereits im Trikot der SG Wattenscheid 09 sorgte Mittelstürmer Dennis Lerche für Furore in der Regionalliga West. Nachdem sich der 29-Jährige im Winter für einen Wechsel von Rot-Weiß Erfurt zum Aufsteiger Türkspor Dortmund entschieden hat, knüpft er daran ab sofort wieder an.
Lerche sprach bei seiner Vorstellung von einer „Win-Win-Situation“ und dass er dem türkischstämmigen Klub „mit vielen Toren“ bei der Aufholjagd in der Rückrunde helfen möchte. Gegen den MSV Duisburg (0:3) und bei den Sportfreunden Lotte (0:2) stand er bereits 90 Minuten auf dem Platz, zuletzt gelang ihm gegen den FC Gütersloh (1:1) schließlich sein Debüttreffer per Elfmeter.
Seit seiner Zeit bei der SGW schraubte Lerche enorm am Körpergewicht und dem Fitnesszustand. Insgesamt reduzierte er sein Eigengewicht binnen fünf Jahren sogar von 145 auf 90 Kilogramm, wie er kürzlich verriet. Das macht ihn zu einem ganz neuen Stürmertypen, der nun nicht mehr ausschließlich als Verwerter in der Box gilt, sondern auch tiefe Bälle holt und mit ins offensive Kombinationsspiel eingebunden wird.
So oder so: Mit der Verpflichtung des gebürtigen Krefelders hat sich Türkspor für die Restrunde eine spannende Personalie mit ins Boot geholt. Dennoch ist klar, dass der Klassenerhalt bei aktuell 14 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer auch mit Lerche im Gepäck eine verdammte schwierige Aufgabe wird. RevierSport hat nach dem ersten Dortmunder Punktgewinn des Jahres mit dem Stürmer über seinen Einstand, das Ausweichstadion in Hagen und seine neue Rolle im Angriffsspiel gesprochen.
Dennis Lerche über …
… seine Ankunft beim Aufsteiger: „Es ist wahnsinnig schön, wieder zurück in der Regionalliga West zu sein. Ich fühle mich super, bin topfit. Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Derzeit ist alles noch ein bisschen neu. An die Struktur im Verein muss ich mich erstmal gewöhnen. Hier wird mit wenigen Mitteln das Beste rausgeholt.“
… die ersten Spiele im Türkspor-Trikot: „Wir machen es stark, kommen über die Mentalität. Leider kriegen wir es noch nicht über die 90 Minuten gezogen und belohnen uns nicht genug. Das müssen wir in Zukunft schaffen. Ich glaube, dass die Köpfe aufgrund der Hinrunde noch blockiert sind. Ich will dabei mithelfen, dass sich das löst und wir Punkte sammeln. Wenn wir so auftreten wie gegen Gütersloh, dann wird das in der Rückrunde noch öfter der Fall sein.“
… seine neue Rolle als mitspielender Stürmer: „Mir liegt beides. Früher hatte ich andere körperliche Voraussetzungen, habe nur verwandelt. Jetzt bin ich topfit, kann Meter gehen und länger laufen, komme schneller vom Gegner weg und öfter in eins-gegen-eins-Situationen. Dass ich mitarbeite, ist auch nötig, weil wir noch nicht in die einhundertprozentigen Chancen, die ich als Stürmer einfach nur verwandeln muss, kommen.“
… die Infrastruktur im Ausweichstadion: „Ich glaube, da müssen wir gar nicht lügen. Der Platz ist eine absolute Katastrophe. Fußballspielen kann man da gar nicht. Da kannst du wirklich nur über den Kampf kommen, so ehrlich müssen wir sein. Jeder Gegner hat es hier schwer, wir aber auch. Trotzdem gut, dass diese Lösung gefunden wurde. Ansonsten ist das Stadion ganz schön. Vor allem, wenn viele Auswärtsfans mit dabei sind wie gegen Duisburg.“
… Vor- und Nachteile des schweren Geläufs: „Zwar wird uns der Rasen besser liegen als vielen spielstarken Gegnern, weil wir über den Kampf kommen. Dennoch würde uns ein guter Rasen auch entgegenkommen, um uns mal in die einhundertprozentigen Situationen zu bringen. Wir haben es bisher noch zu selten gezeigt, aber auch wir können guten Fußball spielen. Individuell haben wir ordentliche Kicker in der Mannschaft. Somit hat das Vor- und Nachteile.“