Westfalenliga kompakt

"Einfach ein kompletter Scheiß-Tag"

Westfalenliga 1

Der TuS Haltern lebt noch! Tim Abendroth hat mit einem schönen Lupfer dafür gesorgt, dass die Seestädter zum ersten Mal seit vergangenem Oktober jubeln durften. Gegen den Tabellenletzten FC Bad Oeynhausen gewann Haltern 1:0. „Das war ein ganz, ganz hartes Stück Arbeit“, erklärt Trainer Sven Hozjak nachher. Ihm war die Erleichterung deutlich anzumerken.

Anfangs sah alles danach aus, als würde es ein typisches „Haltern-Spiel“ der letzten Wochen und Monate werden. Der TuS begann gut und traf durch Becker die Latte, doch dann sah Marc-Andre Narewsky nach zwei Fouls in kurzer Folge die Gelb-Rote Karte. Trotz der Unterzahl gaben sich die Gastgeber aber nicht auf und gewannen das Spiel, obwohl Mustafa Dana sogar noch einen Foulelfmeter verschoss. „Ich hoffe, das war die Initialzündung“ sagte Hozjak. Das könnte sich schon nächste Woche zeigen. Dann geht es beim Delbrücker SC gleich gegen den nächsten Konkurrenten.

Entgegen kam dem TuS im Abstiegskampf, dass diesmal der BSV Roxel der einzige andere Abstiegskandidat war, der dreifach punkten konnte (2:0 gegen den TuS Hiltrup). Verfolger RW Mastholte holte immerhin einen Punkt gegen Paderborn II (0:0). Mit dem gleichen Ergebnis trennten sich auch Preußen Münster II und der TSV Marl-Hüls.

Westfalenliga 2

Sowohl der Auf- als auch der Abstiegskampf sind an diesem Wochenende wieder ein Stück spannender geworden. Denn während der Tabellenführer patzte, setzt einer der Abstiegskandidaten seine Erfolgsserie fort.

„Niederschmetternd“, „komplett frustrierend“, „einfach ein kompletter Scheiß-Tag“. Trainer Marko Schott war bedient nach dem Spiel seiner Westfalia aus Wickede beim SC Hassel. Denn erst verletzte sich Marco Dej schwer und dann kassierte der Tabellenführer auch noch kurz vor dem Ende das 0:1 von der Mannschaft aus Gelsenkirchen-Buer. Deren Trainer Michael Schrank hatte ein glückliches Händchen bewiesen und bei seinem einzigen Wechsel in der Partie Mike Rogowski in die Partie gebracht, der in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielte.

„Wir waren da in den letzten Minuten einfach nicht mehr präsent“, ärgerte sich Schott, dessen Mannschaft nun die Tabellenführung verlieren könnte, wenn der FC Brünninghausen im Nachholspiel am Mittwoch (1. Mai, 15 Uhr) in Hassel erfolgreicher auftreten sollte. Die Pflichtaufgabe gegen Borussia Dröschede erfüllte der FCB am Sonntag (2:1), dank zwei Treffern der beiden Torjäger Florian Gondrum und Eyüp Cosgun.

Appelt „fix und fertig“

Auch die anderen Verfolger gewannen ihre Spiele. Wattenscheid siegte im Derby gegen Hordel mit 3:0 und sorgte damit immerhin für eine halbe Revanche für das 0:6 im Hinspiel. Der SV Zweckel behielt auf spektakuläre Art und Weise beim ASC 09 Dortmund die Oberhand.

„Ich habe zwar schon viel gesehen, aber nach diesem Spiel war ich fix und fertig“, machte Günter Appelt keinen Hehl daraus, dass ihn der 5:4-Sieg seiner Mannschaft in Aplerbeck mitgenommen hatte. Den Sieg wechselte Appelt quasi in Gestalt von Steffen Helten ein. Der kam in der 90. ins Spiel und machte kurz vor dem Abpfiff den Siegtreffer in diesem Spiel, in dem beide Teams abwechselnd die Oberhand hatten. Helten, der erst im Winter aus Höntrop gekommen war, spielte bisher hauptsächlich in der zweiten Mannschaft des SV Zweckel. Doch aufgrund von Personalproblemen kam seine Chance. „Ich habe ihm gesagt: 'Geh rein und macht bitte das Tor.' Dass er diese Bitte direkt umsetzt, hat mich aber überrascht“, gab Appelt zu.

Mengede 08/20 hat nach dem Rückschlag in Zweckel eine Woche zuvor wieder in die Spur gefunden und mit einem 2:0-Sieg die SV Holzwickede mit in den Abstiegskampf geholt. Derzeit trennen den Neunten SuS Langscheid/Enkhausen (2:2 bei Erndtebrück II) und Mengede nur drei Punkte, die halbe Liga zittert nach wie vor um den Klassenerhalt. Darunter Hohenlimburg und Wanne-Eickel, die am Wochenende gegeneinander spielten. Der DSC siegte mit 2:0.