Erkenschwick konnte hingegen bislang noch keinen Auswärts-Dreier verbuchen. „Ich denke, wir haben heute ein rassiges und sehr spannendes Spiel gesehen“, kommentierte Gäste-Trainer Magnus Niemöller die Begegnung und fügte hinzu: „Für die Platzverhältnisse haben beide Mannschaften ordentlich gespielt“. Die Bedingungen hätten in der Tat kaum widriger sein können: während die eine Hälfte des Waldstadions gerade eben kontrolliert bespielbar war, versank die andere komplett im Regen.
Nach der 0:1-Führung durch Sebastian Westerhoff (20.), wurde Oliver Adler das erste „Opfer“ des tiefen Rasens: frei vor Erkenschwicks Torwart Marcel Müller, setzte Adler einen Ball über das Tor, den er unter normalen Bedingungen vermutlich zum Ausgleich verwandelt hätte. „Mit dem Platz mussten aber beide leben“, ließ Adler die Platzverhältnisse nicht als Entschuldigung gelten und machte es in der zweiten Hälfte prompt besser, als er eine Flanke von Rafik Halim zum 1:1 einnickte (60.).
Vom Ausgleich beflügelt, legten die Dortmunder direkt nach: wieder kam die Flanke von rechts, wieder fand der Ball über einen Dortmunder Kopf zur Führung ins Tor (69.). Statt Adler hieß der Schütze diesmal Tim Schwarz. „Es ist ärgerlich, dass wir beide Gegentore nach hohen Bällen reinkriegen. Solche Flanken darf man im Fußball auch ganz gerne mal verhindern“, bemängelte Niemöller das Abwehrverhalten seiner Elf.
In der Schlussphase wurde die Partie zunehmend härter und intensiver. So passte es ins Bild, dass dem Ausgleichstreffer von Stefan Oerterer (72.) eine umstrittene Strafstoßentscheidung vorausging. Ein Tackling von Mischa Mihajlovic, dass sicherlich auch aufgrund des nassen Bodens etwas ungeschickt wirkte, gegen Sebastian Westerhoff veranlasste Stefan Tendyck auf den Punkt zu zeigen. „Der Elfmeter war für mich zweifelhaft“, kommentierte ASC-Coach Mark Elbracht die Entscheidung, fügte aber hinzu: „Natürlich will man eine Führung auch über die Zeit bringen, aber wenn man sich das ganze Spiel anschaut, ist das Unentschieden gerecht.“
Nach dem Ausgleich machte die Elf vom Stimberg sogar noch einmal Druck und hätte mit mehr Glück im Abschluss das Feld sogar als Sieger verlassen können. „Da haben wir unsere Konter schlecht ausgespielt, das hat Erkenschwick in der Schlussphase besser gemacht“, stellte Geburtstagskind Elbracht fest. Sein Gegenüber wusste zwar nach dem Abpfiff noch nicht recht, ob er „sich freuen soll oder nicht“, war mit dem Punkt letztendlich aber doch einverstanden: „Klar, wir hatten noch zwei gute Möglichkeiten zum Sieg. Aber wir hatten bislang mit Kaan-Marienborn, Wattenscheid und jetzt Dortmund auch drei schwere Auswärtsaufgaben. Die ersten beiden haben wir nur knapp verloren, heute haben wir nach dem Rückstand Charakter gezeigt. Das war schon okay“, resümmierte Spvgg.-Trainer Niemöller.