RevierSport sprach mit dem 61-Jährigen über sein Engagement am Schützenhof, seine Arbeitsweise und ein mögliches Schicksalsspiel am 30. Mai.
Herr Kürschners, wann beginnt Ihre Arbeit für den VfL?
Zunächst einmal gilt festzuhalten, dass Peter Lodde die Mannschaft bis Saisonende betreut – egal, wie es am Ende ausgeht. Ich werde parallel mit Peter Lodde und Kiki Kneuper den Kader für die nächste Spielzeit planen. Da wurde schon gute Arbeit geleistet, aber die Gespräche laufen natürlich noch. Am Freitag werde ich mich der Mannschaft vorstellen. Im Moment gibt es ja durch die vielen Nachholspiele die Möglichkeit, viele Gegner zu beobachten, das werde ich nun in erster Linie machen.
"Eine vernünftige Vorbereitung ist das A und O", umreißt Kürschners seine Philosophie als Trainer. Der "alte Hase" im Geschäft legt außerdem großen Wert auf Disziplin: "Ich bin ein Trainingsverrückter, anderswo sind drei mal Training in der Woche normal, ich finde, es darf ruhig mehr sein. Und ohne Disziplin, gerade im taktischen Bereich, geht gar nichts." Außerdem arbeitet der Trainerfuchs gern mit "jungen Wilden" zusammen: "Ich freue mich schon auf die Herausforderung, mit jungen Leuten ein funktionierendes Team zu formen - und das ist unabhängig von der Ligazugehörigkeit."
Sie bleiben also noch im Hintergrund.
Peter Lodde weiß sehr genau, was er zu machen hat, um die Punkte zu holen. Da rede ich ihm nicht hinein, da gilt für mich das Sprichwort 'zu viele Köche verderben den Brei'. Ich denke es ist ein Vorteil, wenn jeder genau weiß, was er zu tun hat.
Wissen Sie denn, was Sie erwartet?
Ziemlich genau sogar. Ich habe die Mannschaft zufällig schon etliche Male in dieser Saison gesehen, als ich für den SC Hassel in der ersten Saisonhälfte die Gegner beobachtet habe. Auch das Spiel gegen Brambauer habe ich verfolgt und das wurde schon sehr unglücklich verloren. Die Mannschaft hat also das Potenzial mitzuhalten. Zudem kenne ich auch etliche Spieler aus meiner Zeit beim SC Hassel oder beim STV Horst-Emscher.
Wie realistisch ist es, den Klassenerhalt noch zu packen?
Das kommt auf das Spiel gegen Olpe an, das ist natürlich enorm wichtig. Aber man muss klar sagen, dass Hassel im Moment die besseren Karten hat. Die haben mit Christoph Schlebach und Frank Plewka ein sehr routiniertes Trainerteam, das wohl genau weiß, worauf es im Absteigskampf ankommt.
Und am 30. Mai muss der VfL Schwerte ausgerechnet nach Hassel, zu ihrer alten Wirkungsstätte...
Wenn es dann wirklich zu einem Endspiel kommt, dann gilt natürlich der Ist-Zustand – und dann bin ich nicht neutral, sondern auf der Seite des VfL Schwerte, das ist dann schließlich mein neuer Arbeitgeber. Zudem ist Frank Plewka auch noch mein Schwager – ich werde bei dem Spiel wohl mit einem Auge lachen und mit dem anderen weinen, weil ich eine sehr schöne Zeit beim SC Hassel hatte. Das ist eine hervorragend geführter Verein.