Dank Dennis Lerche ist Rot-Weiß Erfurt in der Regionalliga Nordost auf Platz sechs vorgerückt. Die Landeshauptstädter haben beim Greifswalder FC mit 2:1 gewonnen, mit dem Aufstiegsplatz aber dennoch nicht viel zu tun.
18 Punkte hat Rot-Weiß Erfurt jetzt auf dem Konto - satte 14 weniger als Tabellenführer Lokomotive Leipzig. Überhaupt drehen die Sachsen an der Spitze derzeit einsam ihre Kreise. Der erste Verfolger, Hertha BSC II, steht bei 24 Zählern.
Erfurt dagegen hat Greifswald erst einmal auf Rang zehn gestürzt. Dabei hatte Guido Kocer die Mecklenburger schon nach fünf Minuten in Führung gebracht. Die Thüringer ließen sich davon jedoch nicht beirren und schlugen durch Ömer Uzun zurück (29.). Und dann kam der Auftritt von Dennis Lerche, der erst am Vormittag nach einem Spaziergang in der Hotellobby im Gespräch mit dem Trainer von seinem Startelf-Einsatz erfuhr.
Lerche nahm den Ball volley und jagte ihn zum Siegtreffer ins Greifswalder Tor (34.). "Ich habe gesehen, dass der Ball gut runterfällt und ich schießen kann", sagte Lerche im Nachgang der Thüringer Allgemeinen. Auch den sechsten Platz nahm er wohlwollend zur Kenntnis: "Das sieht doch schön aus. Jetzt genießen wir vor allem erst einmal diesen Sieg."
Das Fußballspielen lernte der gebürtige Krefelder Lerche beim SV Oppum, bei Borussia Mönchengladbach und beim KFC Uerdingen. Aus deren U19 ging er 2014 auf Reisen: TuS Bösinghoven, DJK St. Tönis, VfB Uerdingen, TuS Gellep II, GSV Moers, TV Kapellen, VfL Rheinhausen, nochmal SV Oppum, Linner SV, VfB Frohnhausen. Dass Dennis Lerche noch einmal in Liga vier Fuß fassen sollte, war nicht immer abzusehen.
Er tat es aber doch. Im Sommer 2022 schloss sich Lerche der SG Wattenscheid 09 an. In der Regionalliga West legte er 13 Tore in 23 Spielen aufs Parkett - eine starke Quote. Die Folgesaison verbrachte er ab Januar 2024 beim SSV Jeddeloh II in der Regionalliga Nord, wo er in acht Spielen siebenmal traf.
Seit dem vergangenen Sommer steht Lerche in Erfurt unter Vertrag. Während er im Thüringenpokal schon fünfmal getroffen hat, gab es in der Liga jetzt die Premiere. In Summe stehen sechs Tore in 15 Spielen für RWE zu Buche.