Einen Schuldenberg in Höhe von rund drei Millionen Euro hatte der FSV Zwickau nach dem Abstieg aus der 3. Liga angehäuft. Einen Teil davon konnte der Nordost-Regionalligist inzwischen abtragen: Wie der Verein auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Montagabend mitteilte, wurde der Betrag um 1,1 Millionen Euro reduziert.
"Wir müssen und können diese Zahlen als absoluten Erfolg werten. Es ist nicht selbstverständlich, dass unsere Maßnahmen so gegriffen haben und alle Beteiligten, auch Gläubiger, Sponsoren und Fans so mitziehen. Es ist nicht selbstverständlich, dass es den FSV überhaupt noch gibt", erklärt Vorstand André Beuchold dazu. "Die Zahlen zeigen aber auch, dass wir keine großen Sprünge machen können und weiter um das finanzielle Überleben kämpfen müssen."
Grund für die Schuldenreduzierung waren laut dem FSV vor allem Gläubigerverhandlungen, Verzichts- und Teilverzichtserklärungen sowie Umwandlung und Verrechnung in Werbe- und Sponsorenleistungen.
Dies hat massive Auswirkungen auf die Personalsituation. Die Personalkosten für die Regionalliga-Mannschaft inklusive Trainer- und Funktionsteam wurden von 2,9 Millionen auf 1,1 Millionen Euro reduziert. Zudem wurden Aufwendungen für Geschäftsstellenpersonal auf ein Minimum heruntergefahren. Von einst 15 Mitarbeitern sind noch fünf übrig geblieben.
Dieser knallharte Sparkurs schlägt sich in der sportlichen Situation des Klubs nieder. Nach 14 Spieltagen steht der FSV erst bei zehn Punkten und belegt den letzten Tabellenplatz in der Regionalliga Nordost. Mit Luis Klein (FC Schalke 04), Lloyd-Addo Kuffour und der momentan verletzte Felix Schlüsselburg (beide Rot Weiss Ahlen) gehören drei ehemalige Spieler aus der Regionalliga West zum Kader der Zwickauer. Nun sind auch sie gefragt, den Doppelabstieg des langjährigen Drittligisten zu verhindern.