Der Unmut in der Regionalliga Nordost über die Einflussnahme von Medienpartnern auf Anstoßzeiten ist groß. " Es wird immer deutlicher, dass die Interessen der Vereine nicht im gebotenen Maße berücksichtigt werden", schreibt ein Zusammenschluss aus zwölf Klubs jetzt in einem Positionspapier.
Konkret zeichnen sich die BSG Chemie Leipzig, der Chemnitzer FC, der FC Carl Zeiss Jena, der FC Eilenburg, der 1. FC Lokomotive Leipzig, der FC Rot-Weiß Erfurt, der FSV Zwickau, der Greifswalder FC, der Hallesche FC, Hertha BSC, deren zweite Mannschaft in der Regionalliga Nordost antritt, , der SV Babelsberg 03 und der VFC Plauen verantwortlich.
Die Klubs nennen drei große Kritikpunkte.
Erstens würden die Ansetzungen der Spiele viel zu kurzfristig erfolgen, sodass die Vereine keine Planungssicherheit hätten. "Für die Vereine bedeutet dies einen erheblichen Mehraufwand in der Koordination von Mannschaften, Funktionären und allen Beteiligten. Explizit die Spieltagsabsicherung ist mit einem hohen Personalaufwand verbunden", heißt es unter anderem.
Zudem hätten viele Spieler noch einen Hauptjob. "Eine kurzfristige Ansetzung minimiert somit die Planungssicherheit aller und schwächt die wirtschaftliche Grundlage der Vereine, da kurzfristige Terminänderungen oft zu geringeren Zuschauerzahlen und damit zu finanziellen Verlusten führen", fassen die Klubs zusammen.
Zweitens würde die Einflussnahme des TV-Partners auf Anstoßzeiten die Vereine unverhältnismäßig belasten. Die Interessen der Vereine und Fans würden dagegen auf der Strecke bleiben. Das mündet in drei Forderungen seitens der Vereine:
- Spiele am Wochenende sollten grundsätzlich um 14 Uhr angesetzt werden
- Spiele unter der Woche dürfen nicht vor 19 Uhr starten
- Nachholspiele unter der Woche dürfen nur im äußersten Notfall angesetzt werden
Es gehe sowohl darum, Spieler und Staff, als auch Vereine, Helfer und Fans zu entlasten. "Die richtige Reihenfolge der Berücksichtigung bei der Spielplanung muss lauten: 1. Vereine, 2. Anforderungen der Sicherheitsträger, 3. Wünsche des TV-Partners", stellen die Klubs klar.
Drittens würden Auswärtsspiele mit langer Anreise unter der Woche unverhältnismäßige Kosten verursachen. "Für viele Vereine bedeuten solche Spiele nicht nur einen organisatorischen, sondern auch einen erheblichen finanziellen Mehraufwand. Neben hohen Reisekosten entstehen zusätzliche Belastungen, wenn Spieler und Funktionäre berufliche Verpflichtungen vernachlässigen müssen" heißt es.
Sollte doch mal ein Spiel unter der Woche steigen müssen, fordern die Klubs "die Einhaltung einer 200km-Regel als Obergrenze für die maximale Entfernung der beiden aufeinandertreffenden Vereine".
Zusammenschluss lässt wissen: Das fordern die Klubs
1. Verbindliche Beteiligung der Vereine bei der Spielplanung!
2. Fokussierung auf Vereinsinteressen statt TV-Anliegen bei Anstoßzeiten!
3. Keine Auswärtsspiele mit langer Anreise unter der Woche!
Zum Abschluss appellieren die Vereine nochmal, dass die Verantwortlichen ihre Basis, nämlich Vereine und Fans, im Blick behalten sollen. "Ohne die unermüdliche Arbeit und das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer, Unterstützer und Vereinsverantwortlichen wäre ein geordneter Spielbetrieb nicht möglich. Der NOFV stellt die Interessensvertretung all dieser Vereine und deren Mitglieder dar. Es ist an der Zeit, dass der NOFV seine Verantwortung und die Leistungen aller Akteure anerkennt, die Interessen der Vereine wieder ernst nimmt und sie entsprechend vertritt. Wir fordern ein Bekenntnis zu unseren ausgeführten Inhalten, um gemeinsam eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft des Fußballs im Nordosten zu sichern!"