Die Wetterfrösche hatten völlig recht, Wolken und kühles Wetter vorherzusagen. Kam dann halt eben nur einen Tag später als angekündigt und macht die Angelegenheit hier nicht unbedingt spannender. Während die Fußballwelt über die wirklich wichtigen Dinge diskutiert (Ilkay Gündogan zum FC Barcelona?, Julian Draxler zu Arsenal?, Markus Mendler zum SV Sandhausen?), frage ich mich: Spiegel- oder Rührei? Mayo zur Pommes? Vor allem aber: Darf's ein bisschen mehr sein? Das Hotelbüffet ist die Main Attraction. Dummheit frisst, Intelligenz säuft, glaubt der Volksmund ja zu wissen. Gemessen an meinem Lebenswandel der letzten Tage sollte ich mir Gedanken machen. Morgens, mittags, abends, nachts, zwischendurch: Hier wird aufgefahren, als wäre es ein Wettstreit.
Pauschaltourismus ist wie Disco
Rot-Weiss Essen geht derweil ziemlich konzentriert, professionell und daher auch einigermaßen unspektakulär seiner Arbeit nach: Trainieren, trainieren, trainieren, zwischendurch ein bisschen Fitness, essen und schlafen. Zwei neue Spieler sind heute aus der Heimat angereist. Absprachgegemäß. Und beide gehören ohnehin zum Kader.
Zwischendurch gibt's hier ja auch noch eine Menge zu tun, sodass die Tage einigermaßen arbeitsreich und ereignisarm dahin plätschern. Das Ambiente im Hotel bietet wenig Anreize, das Zimmer zu verlassen: Pauschaltourismus ist ein bisschen wie Disco. Bei Tageslicht und nüchtern, mit Musik auf Zimmerlautstärke und nicht weniger als halb voll macht das nicht mal ein Viertel so viel Spaß. Im Sommer mag das auszuhalten sein. Im Januar? Hör mir auf...
So verheißt das Spiel gegen Karlsruhe, das Essen morgen bestreitet, nicht weniger als eine Mischung aus Spring Break und Karneval in Rio. Schon um 10.30 Uhr (9.30 Uhr in der Heimat) werden die Schiedsrichter, die sich in der Wintersaison hier über wenig Arbeit wirklich nicht beschweren können, das Spiel anpfeifen. Der feuchte Traum eines jeden Law-and-Order-Krawallrhetorikers. Dumm nur, dass die mitgereisten Fans hier um die Uhrzeit wahrscheinlich schon ähnlich viel Langeweile haben wie die anderen verirrten Seelen. Man sollte also besser mit ein paar Zuschauern rechnen. Bis dahin werde ich mal sehen, was die große, bunte Karaokeshow hier so kann (Insider munkeln: nix). Hossa!
Ich bin übrigens der Meinung: Mendler und Sandhausen - das könnte passen!