Diese richtete er vor allem gegen Horst Runge, der Bruns persönlich in einer Pressemitteilung (RS berichtete) angegriffen hatte und seinen Rücktritt erklärte. "Mein Rücktritt als langjähriger Manager der U 21 begründet sich auf die Tatsache, dass ich die Machenschaften und ständigen Unaufrichtigkeiten von H.G. Bruns - häufig sogar unterstützt vom Vorstand - nicht länger hinnehmen konnte. Ich fühle mich durch H.G. Bruns persönlich getäuscht, da wegen seiner privaten undurchsichtigen wirtschaftlichen Verhältnisse eine weitere Zusammenarbeit mit ihm für mich nicht mehr möglich ist." Diese Zeilen werden für den Bruder des WSV-Präsidenten rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, das kündigte Bruns nach dem Leverkusen-Spiel im RS-Interview an.
Hans-Günter Bruns, sportlich läuft es für den WSV momenatn sehr gut: drei Spiele, drei Siege. Darauf lässt es sich aufbauen. Jedoch brodelt es mal wieder hinter den Kulissen. Wie sehr ärgert Sie das?
Das nervt mich total. Ich bin jetzt sechs Monate hier und es ist immer wieder so, dass irgendwelche Leute irgendwo auftauchen und all ihren Müll gegen den WSV ausgießen. Das darf einfach nicht sein.
Glauben Sie, dass man dieses Theater in Zukunft vermeiden kann?
Ich bin hierhin gekommen, um etwas Neues zu schaffen. Die Leute um den Vorstand herum und den inneren Kreis sind dazu bereit, alles dafür zu tun. Ich sag ganz klar, dass wir auch so ein Grundreinemachen hinkriegen müssen. Leider ist das in Wuppertal immer wieder mit Nebengeräuschen verbunden. Aus meiner Sicht ist das alles völlig unnötig. Man könnte das mit einigen Leuten sicherlich anders handhaben. Aber das ist hier nunmal so und nicht anders.
Wie lautet nun das Credo für die Zukunft?
Wir müssen sehen, dass sich hier in Wuppertal einiges verändert. Ich glaube, dass die Leute das bereits erkannt haben. Auch wenn es immer wieder so dargestellt wird, dass die Dinge, die passieren negativ sind, sehe ich das anders: für den Verein sind diese Entscheidungen unter dem Strich positiv. Ich hoffe, dass das ganze Bali-Hu, was immer wieder mal auftaucht bis zum Saisonende beendet ist.
Glauben Sie, dass der WSV in dieser ganzen Schlammschlacht auch Fehler gemacht hat?
Das weiß ich nicht. Ich bin in dieser ganzen Geschichte zu wenig involviert. Ich fand aber, dass der Verein da vernünftig reagiert hat, mit einer humanen Erwiderung und Klarstellung. Diese Leute sind vor einer Woche zurückgetreten, da hätten sie sich zu Wort melden sollen und nicht jetzt, wo sie vielleicht sehen, dass der WSV auch ohne sie klar kommt. Im Nachhinein noch einmal nachzuschlagen, ist immer sehr zweifelhaft.
Horst Runge hat Sie auch persönlich attackiert. Wie werden Sie auf die Aussagen Herrn Runges reagieren?
Dass ich darauf reagieren werde, ist doch eine ganz klare Kiste. Ich habe ihn hier leider von Anfang an so kennengelernt. Ich werde mich mit meinem Anwalt zusammensetzen und gegen ihn rechtliche Schritte einleiten. Denn was private Dinge angeht, geht keinen auch in ansatzweise etwas an. Mit mir kann man sich als Trainer oder Sportlicher Leiter unterhalten, ansonsten aber über gar nichts.