Wir besuchten den Kult-Torwart von Rot-Weiss Essen schon vorher und schwelgten mit ihm in Erinnerungen an seine Zeit bei RWE und an seine Jugend, als er jahrelang parallel Torwart und Linksaußen war.
Frank Kurth, stimmt das Vorurteil, dass Torhüter und Linksaußen bekloppt sind?
Ich war beides. Jetzt können Sie sich ungefähr vorstellen, was für ein Typ ich bin.
Wie wurden Sie denn vom Linksaußen zum Torwart?
Irgendwann brauchten wir einen neuen Schlussmann. Wir haben in der Halle ein Training mit fünf Kandidaten absolviert. Ich bekam den Zuschlag und war stolz wie Oskar, weil ich mir direkt auf Vereinskosten eine Torwartsausrüstung kaufen durfte. Als ich nach Hause kam, bekam ich Riesenärger mit meinem Vater. Er war nicht gerade begeistert von meiner neuen Position.
Das sollte sich später ändern...
Mein Vorteil war, dass ich keine Angst kannte. Wenn sich einer in die Zweikämpfe schmeißt, ist das im Jugendbereich schon die halbe Miete.
So landeten Sie über den Umweg Fortuna Düsseldorf schließlich bei Rot-Weiss Essen.
Ich hatte noch ein weiteres Angebot von Rot-Weiß Oberhausen, die damals in der zweiten Liga kickten. Als meine Entscheidung feststand, wurde ich von den RWO-Verantwortlichen als Vollblut-Amateur beschimpft, weil ich lieber in die Oberliga gegangen bin. Das war ein reines Bauchgefühl. Aber es war die richtige Entscheidung, auch wenn es viele Auf und Abs gab.
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